Mandrake Linux 8.2: Installations- und Benutzerhandbuch | ||
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Unter Mandrake Linux können Sie sowohl mit SCSI als auch mit ATAPI CD-R (CD-RW) Laufwerken brennen. Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass DrakX das Laufwerk bereits richtig eingebunden hat, daher wird hier nicht weiter darauf eingegangen.
Wir wollen Ihnen hier dennoch kurz erklären, wie Ihr System zum Brennen bereit gemacht worden ist. Unter GNU/Linux werden gehen alle Brennprogramme davon aus, dass Sie nur SCSI Brenner verwenden. Das hat historische Gründe: da SCSI-Geräte unabhängig von Hersteller und Modell über einen einheitlichen Befehlssatz angesprochen werden können, ist es für die Anwendungsprogrammierer einfacher, auf diesem Standard aufzusetzen. Sollten Sie nicht im Besitz eines SCSI-Brenners sein, sondern einen ATAPI-Brenner ihr Eigen nennen, ist dies noch kein Grund zur Verzweiflung. Da die meisten Heimanwender ATAPI-Laufwerke verwenden, haben sich die Kern-Programmierer etwas einfallen lassen, um dieses Problem zu beheben. Über die so genannte ,,SCSI Emulation`` gaukelt der Kern allen Programmen vor, es wäre ein SCSI-Brenner angeschlossen.
Bevor normale Anwender mit X-CD-Roast arbeiten können, müssen vom privilegierten Benutzer Grundeinstellungen vorgenommen werden. Melden Sie sich also bitte unter dem privilegierten Kennzeichen an und starten Sie X-CD-Roast. Betätigen Sie die Schaltfläche Einstellungen. Ihre CD-R-Laufwerke sollten wie in Abbildung 12-20 zu sehen gefunden worden sein.
Stellen Sie auf der Karteikarte CD Einstellungen die Brenngeschwindigkeit und die Audio-Lesegeschwindigkeit (diese wird für das digitale auslesen der Audiodaten, oder zum sog. ,,rippen`` der Daten benötigt) entsprechend Ihrer Laufwerke ein (siehe Abbildung 12-21).
Anschließend müssen Sie mindestens ein temporäres Verzeichnis für die zu erstellenden CD-Abbilder angeben. Wechseln Sie dafür auf die Karteikarte Platten Einstellungen und geben Sie unter Pfad: den Pfad des Verzeichnisses an (Sie können auch durch betätigen der Schaltfläche Durchsuchen mit Hilfe eines Auswahldialogs den entsprechenden Ordner wählen. Betätigen Sie anschließend die Schaltfläche Hinzufügen (Siehe Abbildung 12-22).
![]() | Um ein normales CD-Abbild zu erstellen, benötigen Sie mindestens 650-700 MB freien Plattenplatz. Um herauszubekommen, wie viel Ihnen bereits zur Verfügung steht, können Sie die Schaltfläche Aktualisieren. Vergessen Sie nicht, vorher mindestens ein Verzeichnis anzugeben. |
Schlussendlich müssen Sie auch noch festlegen, welche Benutzer die Erlaubnis bekommen sollen, mit X-CD-Roast CDs zu brennen. Gehen Sie dafür auf die Karteikarte Benutzer. Wenn Sie die Standardeinstellungen bestehen lassen, ermöglichen Sie es jedem Benutzerkennzeichen von jedem Rechner aus CDs zu brennen. Diese Benutzer dürfen jedoch die von Ihnen gerade vorgenommenen Einstellungen nicht verändern (Siehe Abbildung 12-23).
Sollten Sie mit allen Einstellungen zufrieden sein, betätigen Sie nacheinander links die Schaltflächen Konfiguration speichern, Ok und anschließend Beenden. Nun ist X-CD-Roast eingerichtet, sodass die erlaubten Anwender CDs brennen können.
Haben Sie sich nun unter einem Kennzeichen angemeldet, das brennen darf, starten Sie bitte X-CD-Roast. Beim ersten Aufruf müssen Sie die Einstellungen, die vom privilegierten Benutzer eingestellt wurden, bestätigen, indem Sie sie speichern. Nun können Sie unter diesem Kennzeichen mit X-CD-Roast brennen!
Nehmen wir an, Sie haben ein ISO-Abbild einer CD-ROM aus dem Internet nach ,,/tmp`` gesaugt (das sei das Verzeichnis, das Sie bei der Konfiguration unter Punkt drei angegeben haben) und wollen dieses nun auf einen Rohling brennen.
Betätigen Sie nacheinander die Schaltfläche CD erstellen, dann Tracks schreiben. Wechseln sie auf die Karteikarte Tracks zusammenstellen und markieren Sie das ISO-Abbild, das Sie auf den Rohling brennen wollen. Betätigen Sie die Schaltfläche Hinzufügen. Nachdem Sie Ihre Wahl durch betätigen von Tracklayout übernehmen bestätigt haben, gelangen Sie automatisch auf die Karteikarte Tracks schreiben (Siehe Abbildung 12-24).
Sie können nun noch die Schreibparameter ändern oder einfach die Vorgaben lassen. Betätigen Sie nun die Schaltfläche Tracks schreiben, um den Schreibvorgang zu beginnen.
Wenn Sie Ihre eigene CD erstellen wollen, oder etwa Sicherungskopien einiger Dateien archivieren, müssen Sie mit der Schaltfläche CD erstellen beginnen. Wählen Sie dann Tracks mastern, um Dateien/Verzeichnisse auswählen zu können, die auf den Rohling gebrannt werden sollen. Sie können nun in der Datei/Verzeichnis-Ansicht auf der Karteikarte Master-Quelle die gewünschten Verzeichnisse und Dateien markieren und durch betätigen der Schaltfläche Hinzufügen zu Ihrem neuen CD-Abbild hinzufügen (siehe Abbildung 12-25).
Standardmäßig werden nur Verzeichnisse angezeigt. Wollen Sie auch die darin enthaltenen Dateien individuell auswählen können, entfernen Sie einfach die Markierung des Markierungsfeldes Nur Verzeichnisse anzeigen.
![]() | Sie können auch Unterverzeichnisse eines gewählten Verzeichnisses aus dem Abbild entfernen. Markieren sie es dafür im Datei/Verzeichnis-Ansicht-Bereich und betätigen Sie die Schaltfläche Ausschließen. |
Sobald Sie mit der Auswahl zufrieden sind, können Sie auf die Karteikarte Session/Image erzeugen wechseln. Betätigen Sie dort die Schaltfläche Größe berechnen, um sich anzeigen zu lassen, wie groß der Speicherplatzbedarf Ihres neuen CD-Abbildes ist. Sie können nun auf zwei Arten fortfahren: Erstellen eines ISO-Abbildes auf der Festplatte (das ist nützlich, wenn Sie mehrere identische CD-ROMs brennen wollen oder die CD-ROM erst später brennen) durch betätigen von Als Image-Datei mastern; oder mittels Mastern und on-the-fly schreiben direkt auf den Rohling brennen.
Sollten sie sich für die ISO-Abbild-Variante entscheiden, fahren Sie bitte nach dem betätigen der Schaltfläche Als Image-Datei mastern unter Brennen eines ISO-Images fort, um zu erfahren, wie Sie das Abbild auf einen Rohling bannen können. Falls Sie sich für die ,,on-the-fly``-Variante entschieden haben, müssen Sie nur noch einen leeren Rohling ins Laufwerk legen, Mastern und on-the-fly schreiben betätigen und warten, bis der Brennvorgang beendet ist.
Das Brennen von CDs ist nicht auf Daten-CDs beschränkt, Sie können auch eigene Audio-CDs erstellen. Darunter verstehen wir konkret CDs, die Sie in Ihrer Stereoanlage abspielen können, keine Daten-CDs mit OGG, MP3 oder Dateien in anderen Audio-Formaten darauf.
![]() | Bitte denken Sie daran, dass das Kopieren von erworbenen Daten- und Audio-CDs Copyright-Bestimmungen unterliegt. Die folgenden Beispiele sind nur, um Ihnen zu erläutern, wie Sie persönliche Sicherungskopien legal erworbener Medien machen können, nicht um Sie zum Medienpiraten auszubilden. |
Um eine Audio-CD zu erstellen, benötigen Sie digitale Vorlagen Ihrer Musikstücke. Momentan ist das einzige unterstützte Format das Wave-Format (*.wav)[1]. Sobald alle Audio-Dateien in den Verzeichnissen liegen, die im dritten Konfigurationsschritt angegeben wurden, können Sie wie unter Brennen eines ISO-Images zu lesen fortfahren. Wählen Sie einfach alle gewünschten Lieder aus.
Wenn Sie im Besitz eines CD-RW-Brenners sind, und Sie wieder-beschreibbare Rohlinge verwenden wollen, kann es sein, dass Sie diese erst leeren müssen, bevor Sie sie verwenden können. Wählen Sie hierfür die Schaltfläche CD erstellen, dann Tracks schreiben. Legen Sie das Medium in den Brenner und betätigen Sie die Schaltfläche CD-RW löschen. X-CD-Roast unterstützt momentan noch keine Multi-Session-CDs – es beherrscht auch nu das Löschen bisher ungebrauchter Medien. Um bereits bespielte CD-RW-Medien zu leeren, müssen Sie momentan noch die Kommandozeile verwenden.
Hier ein Beispiel, wie dies aussehen könnte:
cdrecord -force -v blank=all dev=0,0 |
Haben Sie Geduld, das Löschen kann bis zu 90 Minuten dauern.
Wie Sie sehen können ist das Brennen von CDs unter Mandrake Linux kein Problem, dank grafischer Werkzeuge. Dieses Kapitel ist eine Art Mini-HOWTO für die gängigsten CD-Varianten. Die Besitzer von CD-Brennern sind jedoch nicht auf die hier vorgestellten Möglichkeiten begrenzt. Weitere Einzelheiten können Sie der Dokumentation der jeweiligen Programme entnehmen.
[1] | Zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Kapitels arbeitete der Autor von X-CD-Roast gerade an der Unterstützung von OGG und MP3-Dateien. |
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