Mandrake Linux 8.2: Referenz | ||
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Gelegentlich kommt es vor, dass Sie unbeabsichtigt den MBR (Master Boot Record) Ihrer Festplatte löschen oder ein Programm diesen überschreibt. Das kann Ihnen auch durch ein unter Windows eingefangenen Virus passieren, wenn Sie einen Mehrbetriebssystemrechner verwenden sollten. Auch wenn es im ersten Moment nicht so aussieht: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie Sie Ihren Betriebssystemstarter wiederherstellen können.
Das sollte mittlerweile für niemanden mehr eine Überraschung sein: für das Wiederherstellen eines Betriebssystemstarters benötigen Sie eine Startdiskette. Ohne irgendeine Startdiskette sind Sie vermutlich verloren[1]. Sie haben eine Startdiskette, oder etwa nicht?
Legen Sie die Startdiskette in Ihr Diskettenlaufwerk und starten Sie Ihren Rechner. Was Sie danach machen, hängt davon ab, ob Sie LILO oder grub als Betriebssystemstarter verwenden. Unabhängig davon, müssen alle Befehle als root ausgeführt werden.
Wenn Sie LILO verwenden, müssen Sie lediglich den folgenden Befehl eingeben: /sbin/lilo. Dies wird LILO erneut in Ihrem Bootsektor installieren und somit das Problem beheben.
Falls Sie grub verwenden, sieht das Ganze ein wenig anders aus als bei LILO.
![]() | Das folgende Beispiel geht davon aus, dass Sie grub auf dem MBR Ihrer ersten IDE Festplatte installieren wollen und die Datei stage1 sich in dem Verzeichnis /boot/grub/ befindet. |
Rufen Sie zuerst die Shell von grub über den Befehl grub auf. Sobald diese geöffnet ist, geben Sie den Befehl root (hd0,0) ein; dies teilt grub mit, dass die Dateien, die es benötigt, sich auf der ersten Partition (0) Ihrer ersten Festplatte (hd0) befinden. Geben Sie anschließend den Befehl setup (hd0) ein; dadurch wird grub im MBR Ihrer ersten Festplatte installiert. Das war's!
Sie können genauso gut den Befehl grub-install /dev/hda ausprobieren, um grub im MBR Ihrer ersten Festplatte zu installieren, aber Sie sollten die oben beschriebene Methode vorziehen.
Das ist alles, was Sie über die Neuinstallierung Ihres BS-Starters wissen müssen.
![]() | Die nachfolgende Information bezieht sich ausschließlich auf ext2 bzw. ext3fs Dateisysteme. Sollten Sie ein anderes Dateisystem verwenden, müssen Sie die jeweilig dazugehörige Dokumentation über dieses Thema lesen. |
Der Super-Block ist der erste Block jeder ext2fs Partition. Er enthält wichtige Informationen über das Dateisystem, wie zum Beispiel die Größe, verfügbarer Speicherplatz, etc. (Er ähnelt der Methode, die auch bei FAT Partitionen verwendet wird). Eine Partition mit beschädigtem Super-Block kann nicht eingehängt werden. Glücklicherweise legt ext2fs zahlreiche Sicherheitskopien über die ganze Platte verteilt an. (entsprechendes gilt für ext3fs)
Booten Sie Ihr System mit der Startdiskette, die Sie früher erzeugt haben (Sie haben eine erstellt, nicht wahr?). Die Sicherheitskopien befinden sich üblicherweise am Anfang eines jeden 8 KB (8192 bytes) Blocks. Somit befindet sich die nächste Sicherheitskopie bei Byte Nummer 8193. Sie können also den Super-Block über den Befehl e2fsck -b 8193 /dev/hda4 wiederherstellen; ändern Sie jedoch hda4 entsprechend dem Namen Ihrer beschädigten Partition. Sollte dieser Block ebenfalls beschädigt sein, so probieren Sie den nächsten bei Byte Nummer 16385, und so weiter, bis Sie einen intakten gefunden haben. Booten Sie Ihr System erneut, um die Veränderungen zu aktivieren.
[1] | Falls Sie keine Sicherheitskopie Ihres MBR anfertigen – mehr darüber später... |
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