Mandrake Linux 8.2: Installations- und Benutzerhandbuch | ||
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GNU/Linux bietet eine große Anzahl Anwendungen zur Grafik- und Bildbearbeitung. Bedingt durch seine Herkunft ist GNU/Linux eine interessante Alternative für Webdesigner. Die Kombination von Profiprogrammen wie screem und The GIMP mit den Serverkapazitäten von von GNU/Linux kann jede Internetanwendung Realität werden.
Dieses Kapitel dreht sich hauptsächlich um The GIMP. Weitere interessante Anwendungen werden nur kurz vorgestellt. Es ist an Ihnen sich damit vertraut zu machen.
Das GNU Image Manipulation Program (kurz: ,,Der GIMP``) ist ein freies Softwareprogramm, das mit Programmen wie Adobe Photoshop oder Corel PhotoPaint vergleichbar ist. The GIMP ist in vielerlei Hinsicht ein Flaggschiff der ,,Free Software``-Bewegung, nicht nur wegen seiner ausgereiften, sondern auch wegen der verblüffenden kreativen Möglichkeiten, die es bietet.
Der The GIMP bietet Bildbearbeitungsmöglichkeiten, wie das Zuschneiden, Vergrößern und Verkleinern, Malen, Zeichnen, Farben anpassen, etc. Seine wahre Stärke liegt jedoch in der Script-Fähigkeit, die es dem The GIMP ermöglicht, eine Serienproduktion von Verarbeitungsschritten durchzuführen.
Der The GIMP läuft auf den meisten Unix Derivaten sowie unter Windows. Es basiert auf den Fähigkeiten einer Vielzahl freiwilliger Entwickler und ist daher auch unter ständiger Weiterentwicklung. Sie sind herzlich eingeladen, teilzunehmen, indem Sie die Testversionen ausprobieren und eventuelle (reproduzierbare) Fehler an die Entwickler melden oder durch das Erstellen eigener Skripte. The GIMP ist ein aus dem Leben gegriffenes Beispiel für die Möglichkeiten, wie Freie Software sich entfalten kann, nehmen auch sie Teil und erfreuen sich daran.
Für Normalanwender wird der The GIMP durch seinen Funktionsumfang zum Erstellen von Webgrafiken überzeugen. Erzeugen Sie Animationen und optimieren Sie ihre Grafiken und Bilder für das Präsentieren im Internet. Sie werden auch die Bildbearbeitungsroutinen lieben lernen, die Ihre Fotos erst richtig zur Geltung bringen.
Vielnutzer, Redakteure, und Dokumentenverwalter werden wahrlich von den umfangreichen Skriptfähigkeiten sowie der Benutzerführung des The GIMPs schnell überzeugt werden.
Der The GIMP, wie auch andere freie Grafiksoftware leiden natürlich unter der Tatsache, dass Druckstandards, wie der Pantone Prozess proprietäre Standards sind und daher nicht in freier Software implementiert werden dürfen. The GIMP als Open Source Produkt kann leider keine Implementierungen anbieten. Diese Nische ist leider momentan komplett durch Apple-kompatible Rechner besetzt. Es ist daher ein Mehraufwand nötig, professionell mit dem The GIMP zu drucken, es ist jedoch dennoch möglich
Der The GIMP bietet bereits umfangreiche Dokumentation über die Hilfe-Menüs. Es bietet zwei Suchschnittstellen für Inhalt und Index.
Drücken Sie einfach F1.
Im Netz ist The GIMP sehr gut dokumentiert und zahlreiche Informationen sind kostenlos abrufbar. Wir empfehlen insbesondere das The GIMP Handbuch von Karin Kylander und Olaf S. sowie Grokking The GIMP. Beide Bücher sind unter The GIMP web site abrufbar. Unter dieser Adresse finden Sie auch eine Reihe weiterer Ressourcen, wie etwa FAQs und Tutorials.
Der The GIMP unterstützt Individualität. Daher gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das selbe zu erreichen.
Oben im Hauptfenster des The GIMP (der sog. Werkzeugkiste), bietet es Ihnen Zugang zu so grundlegenden Funktionen, wie dem Öffnen oder Erzeugen von Dateien.
Sobald Sie ein Bild oder eine Grafik geöffnet haben, können Sie durch einen Rechtsklick darauf ein Kontextmenü öffnen, dass Ihnen Zugang zu fast allen Funktionen des Programms vor Ort betet.
Es gibt eine Reihe Tastaturkürzel, die es Ihnen ermöglicht, zahlreiche Aufgaben – etwa das Speichern der aktuellen Grafik – auch per Tastatur zu erledigen. Es sei hier angemerkt, dass Sie diese Funktionen einfach an Ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen können. Die Kürzel sind auch verfügbar, solange die Werkzeugkiste den Mausfokus besitzt.
Eines der Hauptkonzepte, um wirklich von der Anwendung profitieren zu können, sind die Konzepte der Ebenen, Bildmodi und Dateiformate. Kurz gesagt erweitern Ebenen die Malerei um eine dritte Dimension und vierte Dimension: Bilder bestehen nun aus dem Hintergrund, davor liegenden Objekten sowie Ebenen, durch deren Austausch Animationen entstehen. Der Bildmodus legt die innere Struktur eines Bildes (etwa die Farbtiefe) fest. Daraus resultiert, welche Funktionen darauf ausgeführt werden können (auf einem RGB-Bild lässt es sich anders arbeiten als auf einem Graustufenbild). Das Dateiformat hat ebenfalls Einfluss darauf, welche Operationen auf dem Bild ausgeführt werden können.
Das vorab, damit Sie wissen, was Sie kontrollieren müssen, sollten Sie im Folgenden bei einem der Schritte Probleme erhalten: Kontrollieren Sie diese drei Punkte.
Um den The GIMP von der Kommandozeile aus zu starten, tippen Sie einfach gimp &. Sie können auch direkt einen Dateinamen mit angeben. The GIMP wir die entsprechenden Datei direkt öffnen. Tippen Sie dazu: gimp filename.ext &.
The GIMP erreichen Sie im Mandrake-Menü über
+ ->Wenn Sie den The GIMP starten, wird nur die Werkzeugkiste angezeigt. Darüber erreichen Sie die Hauptfunktionen und können alles weitere veranlassen.
Hier einige Grundlegende Operationen:
Tastaturkürzel: Strg-O
->
Ihr Bild erscheint in einem neuen Fenster. Sie können dort im Kontextmenü, über die rechte Maustaste, weiterarbeiten. Mehr dazu später.
The GIMP unterstützt zahlreiche Dateiformate. Je nach Dateiformat, kann es sein, dass Sie noch Fragen dazu beantworten müssen, etwa wie die Daten zu konvertieren sind.
Tastaturkürzel: Strg-N
->
Es erscheint ein Dialog, der es Ihnen erlaubt, Breite und Höhe in Pixel oder Realwerten anzugeben. Sie können auch die Bildart angeben. Wenn Sie die Schaltfläche
betätigen, erscheint ein Fenster für das Bild. Sie können dieses dort nach Belieben bearbeiten.Tastaturkürzel: Strg-S
Im Kontextmenü:
->->
Bei einem neuen Bild sind ,,Sichern`` und ,,Sichern unter...`` identisch
Ein Dialog erscheint, in dem Sie den Pfad angeben können. Weiterhin den Dateityp, etwa JPEG oder PNG.
Wenn sie Strg-S tippen, nachdem Name und Dateityp bekannt sind, werden Sie nicht mehr danach gefragt. Wollen Sie das Bild unter anderem Namen ablegen, Verwenden Sie Sichern unter... im Kontextmenü.
![]() | Neuanwender kommen beim Speichern häufig in den Zustand, dass sie beim Speichern Teile ihrer Arbeit, etwa einzelne Ebenen, verlieren. Das hängt damit zusammen, das nicht jeder Bildtyp alle Eigenschaften unterstützt. Vergewissern Sie sich daher, ob Ihr Bildtyp die gewünschten Eigenschaften unterstützt. Kontrollieren Sie auch, ob das Bildformat Ebenen kennt oder diese zu einem Bild vereinigt. Verwenden Sie im Zweifelsfall erst mal das The GIMP-eigene Format XCF, Sie können zusätzlich natürlich mit Sichern unter... weitere Formate testen. |
Die Werkzeugkiste enthält die grundlegenden Grafikwerkzeuge. Wenn Sie den Mauszeiger über ein Symbol darin bewegen, erscheint eine Kurzhilfe dazu. Die spezifischen Eigenschaften des jeweiligen Werkzeugs erreichen Sie über einen Doppelklick auf das entsprechende Symbol. Es würde den Rahmen dieses Handbuchs sprengen, jedes einzelne Werkzeug zu besprechen. Experimentieren Sie einfach ein wenig damit. Denken Sie daran, dass die Verwendung von Ebenen das Verhalten der Werkzeuge beeinflusst. So kann eine rechteckige Auswahl auf einer Ebene die Hintergrundebene völlig unberührt lassen.
![]() | Wenn Sie die Werkzeugkiste schließen, beenden Sie The GIMP und alle offenen Fenster werden geschlossen. Schließen Sie hingegen ein anderes Fenster, betrifft das nur das entsprechende Bild oder Menü – der The GIMP läuft weiter. |
In einem solchen Fenster werden sowohl neue als auch geöffnete existierende Bilder angezeigt. Mit einem Rechtsklick darauf erhalten Sie ein Kontextmenü. Zusätzlich sind in dem Menü auch alle Werkzeuge aus der Werkzeugkiste erreichbar.
Im Fenster, in der Titelleiste sehen Sie die relative Größe in Prozent. Es handelt sich dabei um den Zoomfaktor. Sie können ihn im Kontextmenü
anpassen, oderzum Hineinzoomen die Taste + drücken;
zum Herauszoomen die Taste - drücken.
Sie können auch ein Navigationsfenster öffnen, dass Ihnen das einfache verschieben und Zoomen des aktuellen Bildes erlaubt. Tippen Sie einfach Strg-Umschalt-N, oder wählen Sie im Kontextmenü
-> .Ebenfalls sehr nützlich ist die Möglichkeit Arbeitsschritte rückgängig zu machen bzw. die rückgängig gemachten Änderungen wieder herzustellen. Die Anzahl der Rückgängigmachungen können sie einstellen. Bedenken Sie dabei, dass dies Einfluss auf den vorhandenen Plattenplatz und Arbeitsspeicher hat.
->
->
oder:
Strg-Z = Rückgängig
Strg-R = Wiederherstellen
The GIMP ermöglicht Ihnen das Ausschneiden (Strg-X) und einfügen (Strg-V) innerhalb sowie zwischen Bildfenstern.
Sie können dabei auch als Ebenen einfügen.
Ebenen sind eine Innovation der rechnergestützten Bilderstellung. Es bringt ihnen die dritte Dimension in Ihre Bilder. The GIMP erlaubt es Ihnen eine unbegrenzte Anzahl Ebenen zu definieren. Jede Ebene mit eigenen Eigenschaften.
So öffnen Sie den Ebenen-Dialog:
Im Kontextmenü:
->Sie erreichen das Ebenenmenü durch einen Rechtsklick auf eine Ebene.
Filter sind eine Menge programmierter Aktionen, die Ihr Bild anhand vorgegebener Optionen ändert. The GIMP bietet eine Vielzahl Filter, wie etwa Weichzeichnen, Rauschen oder Spezialeffekte. Filter können auf Bilder, Auswahlen und Ebenen angewendet werden.
Sie erreichen die Filter im Kontextmenü unter:
Dialoge enthalten grundsätzlich weitere Optionen zu Werkzeugen. The GIMP hat unzählige Dialoge, wir wollen hier exemplarisch die Farbauswahl und die Pinselauswahl betrachten.
Sie können mit diesem Dialog etwa die Hintergrund- und die Vordergrundfarbe im unteren Teil der Werkzeugkiste. Sie können jede Farbe wählen, begrenzt nur durch die Möglichkeiten die das Bild bietet.
Sie erreichen die Farbauswahl, indem Sie einen Doppelklick auf die Vordergund- oder Hintergrundfarbe im unteren Bereich der Werkzeugkiste ausführen.
Mit diesem Dialog stellen Sie Art und Größe des zu verwendenden Pinsels ein.
->
The GIMP ist ideal zum erstellen von Webgrafiken, das Drucken mit The GIMP ist hingegen etwas trickreicher. Wegen des Fehlens von CMYK und Pantone-Prozess Bildern, kann The GIMP leider nicht optimal für den professionellen Druck verwendet werden.
Nichts desto trotz: The GIMP unterstützt unzählige Drucker direkt – Notfalls können Sie auch in eine PostScript Datei drucken und GhostScript zum Ausdrucken verwenden. Denken Sie daran, dass die Größeneinstellungen Ihrer Druckerauflösung entspricht.
Es gibt auch unzählige Dokumente im Netz, die sich mit dem Drucken unter The GIMP beschäftigen, wir können hier unmöglich auf alle diese Werke eingehen.
Es ist in diesem Handbuch bei Weitem nicht machbar, die komplexeren Bildbearbeitungsmöglichkeiten von The GIMP erschöpfend zu erläutern. Daher hier nur ein ,,Appetithäppchen`` auf die Möglichkeiten.
The GIMP bietet erfahrenen Anwendern zahlreiche Schnittstellen zur Verwendung von Skripten. Sie können damit quasi jeden Arbeitsschritt automatisieren. Sie können vorgefertigte Skripte ähnlich wie Filter verwenden:
Kontextmenü:
.ist eine von The GIMPs Skriptsprachen. Es gibt weitere Programmierschnittstellen, etwa GIMP-Perl, um Perl Skripte in The GIMP verwenden zu können.
Plugins sind Module, die die Grundfunktionalität eines Programms erweitern. The GIMP stützt sich auf einer Unzahl von Plugins, um die die Grenzen des Möglichen zu erweitern. Auch Sie können der The GIMP Gemeinde Plugins zur Verfügung stellen, um andere an Ihren Fähigkeiten teilhaben zu lassen.
Wählen Sie
-> , um alle installierten Plugins zu sehen.Hoffentlich konnte Ihr Interesse durch diese Kurzeinführung in The GIMP geweckt werden. Die Fähigkeiten dieses Programms machen es zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Webdesigner – nicht nur unter GNU/Linux.
Für beide Arbeitsumgebungen (KDE und GNOME) gibt es mittlerweile vielversprechende Vektorgrafikprogramme; dia und Kivio. dia ist dabei die ausgereiftere Anwendung.
Sie müssen Diagramme, Flussdiagramme oder UML-Diagramme erstellen, dann hat GNU/Linux eine bereits hervorragende Anwendung (dia) und eine vielversprechende Anwendung (Kivio – Teil des KOffice Projekts).
dia ist eine sehr interessante, vektorbasierte Diagrammanwendung, die als Alternative zu Microsoft Visio angesehen werden kann. Es bietet eine Menge vordefinierter Symbole entsprechend der 19 Diagrammarten, die Sie verwenden wollen. dia ist insbesondere interessant für die Dokumentenverwaltung, da ein komprimiertes XML-basiertes Speicherungsformat verwendet wird.
dia bietet Ihnen ein ähnliches Aussehen wie The GIMP Ein Rechtsklick in einem Bild liefert Ihnen ein Kontextmenü und ermöglicht es Ihnen das Bild Ihren Wünschen entsprechend anzupassen.
Starten Sie dia auf der Kommandozeile mittels: dia &.
Dieses Programm ähnelt Microsoft Visio sehr stark, wobei es noch sehr in den Anfängen begriffen ist. Als Bestandteil des KOffice Pakets weist es bereits gutes Potential auf, dia ist jedoch bereits wesentlich weiter entwickelt – nicht zuletzt wegen der Menge an bereits verfügbaren Symbole.
Sie können Kivio aus dem Mandrake-Menü starten. Es befindet sich unter
+ -> .Kontour, ein Vektorgrafikprogramm des KOffice-Pakets. Es ist eine interessante Anwendung, die viel Potential erwarten lässt. Leider ist die noch nicht ausgereift genug, um mit kommerziellen Konkurrenten mithalten zu können. Dennoch ist es ein sinnvolles Programm für Beginner.
Sie können es über das Mandrake-Menü unter
+ -> starten.Zurück | Zum Anfang | Nach vorne |
Nautilus – der Datei-Manager von GNOME | Nach oben | Digitalkameras |