Mandrake Linux 8.2: Referenz | ||
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Das regelmäßige Erstellen von Sicherheitskopien stellt die einzige Möglichkeit dar, ein System, welches erheblichen Schaden genommen hat, wieder funktionsfähig machen zu können. Das gilt auch dann, wenn Sie nur aus Versehen einige wichtige Systemdateien gelöscht haben sollten oder jemand in Ihr System eindringen und absichtlich Daten löschen konnte. Weiterhin sollten Sie auch von den Daten, die Sie täglich verwenden (Audio- und Videodateien, Bilder, Bürodokumente, E-Mails, Ihr Adressbuch, etc.), regelmäßig eine Kopie anfertigen, um auf der sicheren Seite zu sein.
Für das Erstellen Ihrer Sicherheitskopien sollten Sie angemessene Medien mit einer entsprechenden Lebensdauer verwenden. Bewahren Sie diese an einer sicheren Stelle auf. Dieser Ort sollte nach Möglichkeit außerhalb Ihres regelmäßigen Arbeitsplatzes liegen. Wenn Sie absolut sicher gehen wollen, dann erstellen Sie zwei Sicherheitskopien und legen eine davon in die Nähe Ihres Arbeitsplatzes und die andere deponieren Sie außerhalb. Zusammenfassend sollten Sie also sicherstellen, dass Sie Sicherheitskopien, die Sie erzeugen, bei Bedarf auch tatsächlich wieder auf Ihr System spielen können, denn sonst macht die ganze Anstrengung keinen Sinn.
Wahrscheinlich haben Sie bereits alle benötigten Programme auf Ihrem Rechner installiert. Sie sollten eine Startdiskette zur Hand haben (Sie haben eine hergestellt, nicht wahr). Genaugenommen brauchen Sie für das Erstellen von Sicherheitskopien nur tar und ein Komprimierungsprogramm, wie etwa gzip oder bzip2. Ein Beispiel ist in Beispiel für das Erstellen von Sicherheitskopien mit TAR dargestellt.
Als Alternative können Sie ebensogut speziell zum Erstellen von Sicherheitskopien geschriebene Programme verwenden, wie zum Beispiel Taper, Time Navigator, Arkeia, etc.
Tja, das ist sicherlich die schwierigste Frage, die sich jeder Systemadministrator stellt, wenn es ans Erstellen eines Sicherungsplans geht. Die Antwort hängt unter Anderem von folgenden Dingen ab: Wollen Sie nur persönliche Daten, Ihre Konfigurationsdateien oder gar Ihr ganzes System sichern? Wieviel Zeit und/oder Speicherplatz haben Sie für die Sicherungskopien zur Verfügung? Werden Sie Ihre Sicherungskopien auf dem selben Rechner/der selben Betriebssystemversion wiederherstellen oder auf einem anderen?
Da dieses Kapitel Ihnen konkrete Hilfen beim Lösen auftretender Probleme bieten soll, werden wir uns im Folgenden auf das Erstellen solcher Sicherungskopien kümmern, die es Ihnen ermöglichen, Ihr System innerhalb kürzestmöglicher Zeit wieder in den Zustand versetzen zu können, den es vor dem großen Unfall aufwies. Natürlich müssen Sie auch Sicherungskopien Ihrer persönlichen Daten anlegen, wenn Sie deren Verlust nicht riskieren wollen, aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Als Faustregel müssen Sie Sicherungskopien der folgenden Verzeichnisse anlegen: /etc, /home, /root und /var. Handelt es sich hierbei um vollständige Kopien dieser Verzeichnisse, so haben Sie nicht nur Ihre Konfigurationsdateien, sondern auch Ihre persönlichen Daten gesichert (falls Sie noch nicht wissen sollten, wo sich Ihre persönlichen Daten befinden: sie sind im Verzeichnis /home/ihr_benutzer_name/ gespeichert). Denken Sie bitte daran, dass dieser Vorgang sehr lange dauern kann, aber gleichzeitig alle wichtigen Dateien sichert.
Ein etwas aufwendigerer Plan könnte so aussehen: nur die Konfigurationsdateien, die seit dem Erstellen der letzten Sicherungskopien verändert wurden, werden gespeichert, während die anderen unberührt bleiben. Dies bedarf zwar einer längeren ,,Planungsphase``, sorgt aber letztlich für einen schnelleren Sicherungsvorgang (und damit auch für eine schnellere Wiederherstellung unbeabsichtigt gelöschter oder veränderter Dateien). Ferner sind die Sicherungskopien dann auch ,,leichter`` von einem Rechner/Betriebssystemversion zu einer anderen übertragbar.
Als Nächstes wird Ihnen eine Liste mit den Dateien gezeigt, auf die Sie besonders achten sollten. Denken Sie jedoch daran, dass diese Liste selbstverständlich nicht vollständig ist. Dies gilt vor allem, falls Sie zahlreiche Veränderungen an Ihrem System vorgenommen haben sollten.[1]
Im Verzeichnis /etc:
Enthält die Konfiguration des Betriebssystemstarters LILO. Sollten Sie statt LILO den BS-Starter grub verwenden, so befinden sich die Dateien, die Sie sichern sollten im Verzeichnis /boot/grub.
Enthält die Konfigurationstabelle der Festplattenpartitionen und deren assoziierten Einhängpunkte.
Enthält die zu ladenden Module und deren Parameter entsprechend der Konfiguration Ihres Systems. Die Wiederherstellung dieser Datei auf einem vollkommen anderen Rechner dürfte nicht sehr hilfreich sein, könnte Ihnen aber einige Anhaltspunkte geben.
Enthält die Einstellungen für isapnp falls Sie das Programm zur Konfiguration Ihrer ISA plug'n'play Hardware verwenden.
![]() | Mit dem Erscheinen des 2.4.x Kerns sollten Sie dieses Programm eigentlich nicht mehr benötigen, da plug'n'play Hardware jetzt über das DevFS Dateisystem eingestellt werden. |
Enthält alle X Einstellungen (X ist das grafische Ausgabesystem von GNU/Linux mit all seinen grafischen Oberflächen und Fenstermanagern).
Enthält die Einstellungen von CUPS. CUPS ist ein Drucksystem unter Mandrake Linux.
Falls Sie nicht CUPS verwenden, sondern ein anderes Drucksystem, müssen Sie diese Datei anstelle von /etc/cups sichern, um Ihre Druckereinstellungen bei Bedarf wiederherstellen zu können.
Enthält Einstellungen für Bash Shell.
Eine weitere Konfigurationsdatei für die Systemumgebung.
Bestimmt die regelmäßig auszuführenden Cron-Aufgaben (beispielsweise für die Systemwartung oder die Sicherheitsebene).
Bestimmt die verschiedenen Runlevel des Systems. üblicherweise müssen Sie hiervon keine Sicherheitskopien erstellen, es sei denn, Sie haben eigene Skripten für spezielle Runlevel hinzugefügt oder einen Standard-Runlevel geändert.
Bestimmt den Standard-Runlevel, mit dem das System hochfährt.
Enthält die Einstellungen für ssh. Sollten Sie auf andere Rechner über eine entfernte, sichere Verbindung zugreifen, dann ist es sehr wichtig, dass Sie hiervon eine Sicherungskopie anfertigen.
Sollten Sie einen Web Server, einen FTP Server, oder andere Dienste betreiben, dann sollten Sie von deren Konfigurationsdateien ebenfalls Sicherungskopien anlegen.
Im Verzeichnis /root und in den Heimverzeichnissen aller Benutzer (/home/Benutzer_Name), die folgenden Verzeichnisse:
Einstellungen für die grafische Arbeitsoberfläche GNOME.
Einstellungen für die grafische Oberfläche KDE.
Einstellungen für die gesamte Programmfamilie von Netscape. Hierzu gehören die Lesezeichen des Navigators, die E-Mail-Filter des Messengers, usw.
Enthält alle Ihre E-Mail und Newsgroups Mitteilungen. Diese wollen Sie bestimmt nicht verlieren, oder?
Sollten Sie etwa KMail verwenden, so enthält dieses Verzeichnis alle Ihre E-Mails. Diese wollen Sie bestimmt nicht verlieren, oder?
Enthält persönliche Einstellungen für den Gebrauch von ssh. Sollten Sie ssh verwenden, so ist eine Sicherungskopie hiervon bestimmt nicht verkehrt...
Weiterhin sollten Sie ein Blick auf die folgenden Dateien werfen:
Enthält Umgebungsvariablen, Verknüpfungen und weitere Einstellungen für die Bash Shell.
Weitere Bash Einstellungen.
Enthält Umgebungsvariablen, Verknüpfungen und weitere Einstellungen für die CSH Shell.
Enthält Umgebungsvariablen, Verknüpfungen und weitere Einstellungen für die tcsh Shell.
Bitte beachten Sie, dass wir hier nicht jede mögliche Konfigurationsdatei erwähnt haben, da wir hiervon sonst ein eigenes Buch hätten schreiben müssen. Wenn Sie also beispielsweise Netscape nicht verwenden, dann müssen Sie natürlich keine Sicherungskopien von Netscape Konfigurationsdateien und Verzeichnissen anfertigen. Das gleiche gilt entsprechend, wenn Sie die ssh nicht verwenden und so weiter.
Zusammenfassend gesagt, sollten Sie von alle Konfigurationsdateien der Programme, die Sie verwenden und von allen Konfigurationsdateien, die Sie ändern, Sicherungskopien anfertigen. Sichern Sie auch all Ihre persönlichen Dateien (und die der anderen Benutzer Ihres Systems). Glauben Sie mir, Sie werden es nicht bereuen.
Das ist die nächste große Frage, die beantwortet werden muss. Und die Antwort hängt davon ab, wie viel Sie sichern wollen, wie schnell Sie Ihre Sicherungskopien erstellen wollen, wie leicht der Zugriff auf die Sicherungsmedien sein soll und so weiter...
Allgemein gesagt benötigen Sie natürlich ein Sicherungsmedium, welches mindestens so viel Speicherkapazität besitzt, wie Sie Daten sichern wollen. Der Sicherungsprozess selber sollte natürlich auch nicht ewig dauern.
Als nächstes geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über die verschiedenen, verfügbaren Sicherungsmedien. Diese variieren zum Teil sehr in Bezug auf die verfügbare Speicherkapazität, die Zuverlässigkeit und die Geschwindigkeit. Die Reihenfolge, in der wie Ihnen die verschiedenen Systeme vorstellen, stellt keine bestimmte Präferenz dar, nur wie sie uns gerade eingefallen sind. Beachten Sie auch bitte, dass bestimmte Programme zum Erstellen von Sicherungskopien nicht unbedingt alle Sicherungsgeräte unterstützen.
![]() | Diese Auflistung dient selbstverständlich auch nicht dazu, Ihnen einen umfassenden Überblick über die verschiedenen, verfügbaren Sicherungsmedien zu geben. Tatsächlich werden sich wahrscheinlich einige der hier beschriebenen Systeme in der Zukunft ändern. Angaben über die zu erwartende Lebensdauer der verschiedenen Medien wurden den Web-Seiten der jeweiligen Hersteller entnommen und/oder beruhen auf eigenen und den Erfahrungen anderer. Bedenken Sie auch, das einige Einschätzungen, beispielsweise im Hinblick auf Geschwindigkeit und Preis, sehr persönliche Ansichten darstellen. |
Die Kapazität endet bei 1,44 MB[2]. Sie sind einfach herumzutragen, aber haben für heutige Anforderungen unzureichende Speicherkapazitäten. Am geeignetsten sind sie für kleine Dateien. Langsam. Billig. Standarddiskettenlaufwerke befinden sich (noch) in fast jedem Computer. Lesen/Schreiben. Erwartete Lebensdauer der Medien liegt bei 4 bis 5 Jahren.
![]() | Denken Sie daran, dass Disketten nicht sehr zuverlässig sind. |
Ihre Kapazität beträgt 120 MB. Identische physikalische Ausmaße wie normale 1,44 MB Disketten, aber etwa zehnmal mehr Speicherplatz. Nicht ganz billig. Benötigen ein besonderes Laufwerk, welches aber auch Standarddisketten lesen und beschreiben kann. Könnte ein guter Ersatz für Diskettenlaufwerke sein, aber in Bezug auf Geschwindigkeit langsamer als ZIP Laufwerke. Lesen/Schreiben. Erwartete Lebensdauer der Medien entspricht in etwa dem der ZIP Disketten.
Kapazität geht bis zu 250 MB. Obgleich sie nicht so dünn wie Standarddisketten sind, kann man sie leicht durch die Gegend tragen und sie werden den heutigen Anforderungen gerechter. Gute Balance der Eigenschaften, aber etwas teuer. Lesen/Schreiben. Erwartete Lebensdauer beträgt zehn Jahre für 100 MB Medien und eventuell mehr für die 250 MB Disketten.
Heutzutage geht deren Kapazität hoch bis auf 700 MB, obgleich der Standard 650 MB beträgt. Sehr billige und zuverlässige Medien. Viele Leute sind heute der Meinung, dass deren Kapazität nicht mehr ausreiche, aber für mich klingen 650 MB immer noch nach viel Platz. Deren stärkste Eigenschaft liegt darin, dass fast jeder Computer auf der Erde ein CD-ROM Laufwerk besitzt. Nur einmal beschreibbar. Lesbar so oft Sie wollen (OK, genaugenommen so oft Sie können...). Die erwartete Lebensdauer der Medien beträgt 20 Jahre. Wenn Sie sie an an einem sicheren, lichtgeschützten Ort aufbewahren und nicht allzuoft lesen, dann sollte sich die Lebensdauer sogar erhöhen.
Hier gelten die gleichen Überlegungen wie bei der CD-R, jedoch können CD-RW formatiert und bis zu 1000 Mal überschrieben werden. Insgesamt handelt es sich hier also um recht günstige und zuverlässige Speichermedien. Die erwartete Lebensdauer beträgt 15 Jahre, möglicherweise länger, wenn Sie die CD-RW in einem sicheren, lichtgeschützten Ort aufbewahren und nicht so häufig lesen.
Es handelt sich hierbei um die neuesten Speichermedien. Ihre Kapazität reicht bis zu 4,7 GB für einseitig bespielbare DVDs. Zwar sind die LAufwerke noch etwas teuer, doch wird dies durch die Tatsache kompensiert, dass Sie damit 4,7 GB auf einem Medium speichern können. Als zu erwartende Lebensdauer gibt die Industrie 15 Jahre an – möglicherweise sogar länger, wenn die Speichermedien sicher aufbewahrt werden und nicht zu häufigverwendet werden.
Deren Kapazität liegt zwischen 120 MB (hat noch jemand diese alten Bandlaufwerke?) und mehreren Gigabyte. Teuer und nicht sehr zuverlässig (es sind noch wie vor magnetische Bänder!). Trotzdem werden sie auf Grund ihrer Kapazität als ideale Medien für Server angesehen, deren Aufgabe das regelmäßige Erstellen von Sicherungskopien ist. Wenn Sie von Ihrer gesamten System eine Kopie auf nur einem einzelnen Medium erstellen wollen, dann dürfte das wohl nur mit einem Bandlaufwerk funktionieren (zur Zeit jedenfalls...). Der größte Nachteil ist, dass der Zugriff auf gespeicherte Daten nur sequentiell passieren kann - Sie müssen also jedesmal das Band vor oder zurückspulen, wenn Sie nur auf bestimmte Daten zugreifen wollen). Dieser Nachteil hat somit also starken Einfluss auf die Zugriffsgeschwindigkeit. Für normale, alltägliche Anwendungen sollten SCSI Bandlaufwerke jedoch schnell genug sein. Und Sie sollten nicht vergessen, dass Sie mit diesen Geräten mehrere Gigabyte an Daten speichern können. Lesen/Schreiben. Die zu erwartende Lebensdauer der Bänder wird bei aktuellen Bandtechnologien mit bis zu 30 Jahren eingeschätzt.
Kein Witz! Die Preise für Festplatten sind heutzutage so niedrig, dass diese Geräte ernsthaft für die Speicherung von Sicherheitskopien in Betracht gezogen werden. Sie sind relativ billig, bieten einen immensen Speicherplatz (wo wir gerade das Handbuch schreiben gibt es bereits 100 GB Platten zu kaufen) und sie sind sehr zuverlässig. Ganz zu schweigen davon, dass sie die schnellsten Geräte in dieser Liste sind. Sollten Sie einen Laptop verwenden, so dürfte dies jedoch keine Option für Sie sein[3], während für Arbeitsplatzrechner das Hinzufügen einer zweiten Festplatte eine gute Wahl darstellen könnte. Genaugenommen müssen Sie vielleicht noch nicht einmal eine weitere Festplatte in Ihren Rechner einbauen, denn aufgrund der heutigen Plattengrößen könnten Sie Ihre Sicherheitskopien auch auf einer anderen Partition innerhalb dern selben Festplatte unterbringen. Dies stellt natürlich ein Sicherheitsrisiko dar, denn eines Tages könnte Ihr Computer nicht wegen eines Softwarefehlers, sonder wegen einer physikalisch defekten Festplatte (mitsamt Ihrer Sicherungskopie) nicht mehr starten...
Selbstverständlich gibt es auch noch andere Geräte mit Wechselmedien (Castlewood's ORB, und IOMEGA's JAZ fallen mir gerade ein), die ein gutes Preis/Leistungsverhältnis haben und für den Einsatz als Sicherungsmedium geeignet sind. Einige von ihnen wurden sogar schon als ,,Festplattenersatz`` (JAZ zum Beispiel) annonciert, doch werden diese Geräte wahrscheinlich nicht sehr lange halten, wenn sie Sie den bei Festplatten üblichen Belastungen aussetzen (Es handelt sich hier nicht um Festplattenlaufwerke!) Egal wie, stellen Sie nur sicher, das Ihre Wahl Ihren Anforderungen gerecht wird. Viel Glück!
Nun, das kann man vielleicht nicht im engeren Sinne als ,,Speichermedium`` ansehen, aber dennoch wollen wir kurz darauf eingehen, da es eine gute Wahl sein kann, wenn Sie eine ausreichende Bandbreite zwischen beiden Rechnern haben.
Sollte Ihr ISP (Internetanbieter) Ihnen eine gewisse Menge an Speicherplatz zugeteilt haben, dann können Sie in diesem Speicherplatz Ihre Dateien und die Daten für Ihre Web-Seite speichern. Weiterhin finden Sie im Web zahlreiche Angebote für Online-Speicherplatz. Sollten Sie über ein Netzwerk mit zwei oder mehr Computern verfügen, dann können Sie Ihre Rechner wechselseitig als ,,entfernte`` Computer verwenden und dort für den jeweils anderen Rechner Sicherungskopien anlegen.
Beachten Sie jedoch, dass ,,entfernte`` Sicherungskopien außerhalb eines eigenen isolierten Netzwerkes ein Sicherheitsrisiko darstellen kann. Speichern Sie daher nie vertrauliche, private oder anderweitig äußerst wichtige Daten auf fremden Rechnern. Stellen Sie sich nur einmal vor, Ihr System bootet aus irgendeinem Grund nicht mehr. Wie können Sie jetzt auf den entfernten Rechner zugreifen?
Behalten Sie auch im Hinterkopf, dass Sie verschiedene Systeme miteinander kombinieren können, beispielsweise Bandlaufwerk und CD-R oder Bandlaufwerk und Festplatte, etc. Ausschlaggebend ist hierbei Ihre Sicherungsstrategie.
Es gibt zahlreiche Regeln für Sicherungszeitpläne. Wir stellen Ihnen im folgenden ein paar vor. Denken Sie jedoch daran, dass diese nicht verpflichtend für Sie sind und garantiert weder die besten, noch die einzigen sind! Es handelt sich hier nur um einige Hinweise und Denkanstöße für das Entwickeln Ihres eigenen Zeitplans.
Es gibt zahlreiche Sicherungsstrategien, wobei die meistens davon abhängen, welche Speichermedien Sie verwenden, wie oft sich Ihre Daten ändern und wie kritisch Ihre Daten für Sie oder Ihren Arbeitgeber sind. Eine Strategie legt beispielsweise fest, dass Sie jedes Wochenende eine vollständige Sicherheitskopie sämtlicher Daten und täglich inkrementelle Kopien anfertigen (nur veränderte Daten werden gespeichert); weiterhin lassen Sie einmal pro Monat komplette Sicherheitskopien erstellen, die dann an zwei verschiedenen Orten gelagert werden. Diese Strategie mag für Firmen sehr sinnvoll sein, aber die Anforderungen eines Heimanwenders etwas übersteigen... Für Ihre privaten Sicherheitskopien sollten Sie sich vielleicht eher so etwas vornehmen: erstellen Sie einmal pro Woche eine Sicherheitskopie der Festplattendaten und transferieren Sie diese einmal pro Monat auf eine CD-R oder ein Bandlaufwerk.
Im folgenden stellen wir Ihnen ein kleines Skript zum Erstellen von Sicherheitskopien vor. Dieses Skript verwendet das Programm tar und erzeugt eine vollständige Kopie Ihres Heimverzeichnisses.
![]() | Selbstverständlich müssen Sie Leserechte für die Dateien und Lese- und Ausführrechte für Verzeichnisse besitzen. Andernfalls wird der Vorgang abgebrochen. |
#!/bin/bash # Erzeugt eine komprimierte Sicherheitskopie Ihres Heimverzeichnisses # und benennt die erstellte Datei abhängig von der von Ihnen verwendeten # Komprimierungsmethode entweder backup.tar.gz oder backup.tar.bz2. BACKUP_DIRS=$HOME # Kommentieren Sie die nächste Zeile aus, wenn Sie GNUZip verwenden # wollen: #tar czvf backup.tar.gz $BACKUP_DIRS # In unserem Beispiel verwenden wir BZip ... tar cjvf backup.tar.bz2 $BACKUP_DIRS |
Wie Sie sehen ist dies ein sehr einfaches Skript zum Erstellen einer Sicherheitskopie. Es erzeugt lediglich eine komprimierte Datei mit dem gesamten Inhalt Ihres Heimverzeichnisses im selben Verzeichnis. Verbessern wir das ganze ein wenig...
#!/bin/bash # Erzeugt eine komprimierte Sicherheitskopie aller von Ihnen # festgelegten Verzeichnisse und legt diese in dem von Ihnen # bestimmten Verzeichnis ab. BACKUP_DIRS="$HOME /etc /etc/rc.d" BACKUP_FILENAME=`date '+%Y-%m-%d'` BACKUP_DEST_DIR=$HOME # Kommentieren Sie die nächste Zeile aus, wenn Sie GNUZip verwenden # wollen: #tar czvf $BACKUP_DEST_DIR/$BACKUP_FILENAME.tar.gz "$BACKUP_DIRS" # In unserem Beispiel verwenden wir BZip ... tar cjvf "$BACKUP_DEST_DIR/$BACKUP_FILENAME.tar.bz2" "$BACKUP_DIRS" |
Selbstverständlich können Sie später die erzeugte tar.bz2 oder tar.gz Datei auf jedes beliebige Speichermedium transferieren. Natürlich können Sie die Sicherheitskopie auch direkt auf dem von Ihnen gewünschten Speichermedium erzeugen. Hängen Sie es ein und verändern Sie die Variable BACKUP_DEST_DIR des Skripts entsprechend. Verändern und verbessern Sie das Skript nach Ihren Anforderungen.
Schauen Sie sich Wiederherstellen von Daten am Beispiel von TAR bezüglich des Wiederherstellens der auf diesem Weg erzeugten Sicherheitskopien an.
[1] | Haben Sie tatsächlich sehr viele Veränderungen durchgeführt, brauchen Sie diese Liste vermutlich eh nicht... |
[2] | Nun ja, genaugenommen kann man sie zusammen mit Programmen wie SuperFormat und Ihrem Standard-Diskettenlaufwerk so formatierten, dass sie bis zu 1.92 MB fassen können. Aber das ist wieder eine andere Geschichte... |
[3] | Wenn Sie jedoch einen relativ neuen Laptop besitzen, dann könnten Sie Platz für eine zweite Festplatte haben. Weiterhin können Sie natürlich über USB oder den parallelen Anschluss externe Festplatten anschließen. |
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