Wann haben Sie das letzte Mal versucht eine neue Soundkarte in Ihr GNU/Linux-System zu integrieren, es aber nicht so ganz geschafft? Natürlich wissen Sie um was für ein Modell es sich handelt, welcher Treiber benötigt wird und selbst die Einstellungen für IRQ, DMA und I/O-Port sind Ihnen nicht unbekannt. Und trotzdem wollte es Ihnen nicht gelingen?
Hier kommt nun HardDrake ins Spiel.
HardDrake ist ein Werkzeug mit grafischer Oberfläche. Es fasst viele, der schon seit längerer Zeit in GNU/Linux-Distributionen vorhandenen Werkzeuge zusammen, um die Installation neuer Hardware zu automatisieren und zu vereinfachen. Die meisten Parameter werden dabei selbstständig herausgefunden, andere können mittels einer Auswahl-Liste spezifiziert werden. Die zahlreichen verschiedenen I/Os, IRQs usw. können über diese Schnittstelle für die meisten Hardware Komponenten festgelegt werden.
Einerseits können Sie HardDrake verwenden, um sich Informationen über die installierte Hardware zu verschaffen, andererseits können Sie die für die jeweiligen Komponenten nötigen Konfigurationsprogramme starten. Sie erhalten damit also ein Werkzeug mit dem Sie (hoffentlich :-)) die gesamte Hardware Ihres Rechners zu erkunden.
HardDrake verwendet die Bibliothek Detect als Sucheinheit. Wird also eine Gerät oder eine Karte nicht gefunden, reicht es vermutlich bereits aus, dieses RPM-Paket zu aktualisieren.
Sie haben verschiedene Möglichkeiten, HardDrake, zu starten:
aus DrakConf: Einfach die Schaltfläche mit dem HardDrake-Symbol anwählen.
von einer Konsole: Geben Sie einfach harddrake ein. Sie haben dann sogar die Möglichkeit, dem Programm Parameter zu übergeben. (Einzelheiten erhalten Sie mittels harddrake --help).
Aus GNOME oder KDE: Gehen Sie in das Start-Menü. Der Eintrag für HardDrake befindet sich unter Configuration/System group.
Sie werden zunächst mit einer Mitteilung konfrontiert, dass HardDrake noch mit der Detektion beschäftigt ist. Anschließend sollten Sie ein Fenster wie in Abbildung 13-1 erhalten.
Links sehen Sie einen Baum der Komponenten-Kategorien.
Vor einigen Kategorien sehen Sie folgendes Symbol: ,,[+]``. Durch klicken auf das Symbol öffnet sich der Teilbaum und die aus dieser Kategorie gefundenen Komponenten werden angezeigt. Ein Beispiel sehen Sie in Abbildung 13-2.
Falls Sie ein Gerät auswählen, erhalten Sie einige Informationen darüber. In manchen Fällen erscheint die Schaltfläche Starte Konfigurationswerkzeug. Betätigen Sie sie, erhalten Sie die Möglichkeit, das Gerät zu konfigurieren. In Abbildung 13-2, wurden einige Teilbäume geöffnet und ein Gerät aus einer Kategorie angewählt.
Die Kategorie ,,Andere Geräte`` spielt eine Sonderrolle. In ihr befinden sich alle gefundenen, momentan aber noch nicht erkannten und daher auch nicht klassifizierten Geräte. In einigen Fällen werden Sie dort gebeten, uns mit Informationen weiterzuhelfen, damit die nächste Version auch diesen Baustein erkennen und richtig behandeln kann.
In Abb. Abbildung 13-3 sehen Sie, wie der Anwender gebeten wird, eine ID an die Adresse <harddrake@mandrakesoft.com> zu schicken. Häufig werden Sie auch gebeten, die Ausgabe eines ,,pnpdump``-Aufrufs beizufügen.
Am oberen Rand des Fensters sehen Sie eine Menüleiste mit vier Menüpunkten. Der erste (,,Datei``) beinhaltet vier Einträge: Mittels ,,Speichere Bericht-Datei`` können Sie eine Berichtdatei erstellen lassen. Mittels ,,Lade Bericht-Datei`` können Sie eine zuvor gesicherte Datei verwenden, um deren Inhalt anzeigen zu lassen. Mittels ,,Neu starten`` können Sie einen erneuten Detektions-Vorgang anwerfen. Mittels ,,Beenden`` verlassen Sie HardDrake.
Mit Hilfe des zweiten Menüpunktes, ,,Einstellungen``, ist es möglich HardDrake zu konfigurieren. Der erste Eintrag (,,Test-Optionen ...``) ermöglicht sowohl das Abschalten einiger Tests, als auch das Festlegen der Konfigurationswerkzeuge, die beim Anwählen der Schaltfläche Starte Konfigurationswerkzeug verwendet werden sollen. Es somit möglich, aus HardDrake heraus das bevorzugte Konfigurationsprogramm zu starten.
Der letzte Menüpunkt ist die HardDrake-Hilfe.