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Benutzerhandbuchkisdn (allgemeine Informationen)
9. Was macht kisdn?
kisdn ist das eigentliche Wählprogramm (der Client) von kISDN. Der Benutzer kann mit kisdn einen der vorkonfigurierten und freigegebenen Zugänge auswählen und sich so mit dem ISP verbinden. Je nach Einstellung kann kisdn auch ankommende Anrufe anzeigen, Töne abspielen bei bestimmten Ereignissen oder auch den Zugang auf Dial-on-Demand stellen; dann wird automatisch eine Verbindung zum gewählten ISP aufgebaut, sobald eine Netzanfrage stattfindet, die lokal nicht aufgelöst werden kann.
10. Was macht kisdn nicht?
Mit kisdn können keine neuen Zugriffe erstellt oder bestehende geändert werden (typisches Anfängerproblem). Dies ist nur mit dem Konfigurationsprogramm kcmkisdn möglich.
11. Anwahl eines Providers
Kommen wir nun zum wohl spannendsten Augenblick bei kISDN, dem allerersten Anwählen des Internet Anbieters (ISP). Für die Spartaner unter den KDE-Enthusiasten läßt sich der Wählvorgang vom Menü des gedockten kISDN aus erledigen (es geht sogar noch einfacher, sofern man KDE 1.1 installiert hat, denn dann kann man diese Aktionen auf Tastenkombinationen legen). Klicken Sie mit der rechten Muastaste auf das Icon und wählen Sie den Eintrag 'Verbinden...'. Jetzt sollte sich ein weiteres Untermenü öffnen, in dem alle konfigurierten Zugänge aufgeführt sind; wählen Sie bitte den erfolgversprechendsten (oder gewünschten) von allen aus und klicken Sie einmal mit der linken Maustaste.
Diejenigen, die kisdn in seiner vollen Pracht geniessen, also nicht gedockt, wählen zuerst einen Provider aus der Liste aus, und drücken dann daneben auf den Connect-Button,
Der nach oben zeigende Pfeil deutet an, daß ein Click die Verbindung aufbaut. Sobald kISDN rauswählt, dreht sich der Pfeil auf dem Button nach unten und signalisiert, daß ein erneuter Click die Verbindung trennt.
Egal, ob Sie jetzt per Monitor, Dock-Menü oder Tastenkombination rauswählen, in jedem Fall sollte die gelbe LED (links oben, siehe auch das Kapitel Die Anzeigen von kisdn) aufleuchten, was bedeutet: kisdn wählt jetzt raus. Wenn kurz darauf auch die grüne LED angeht (Verbindungsaufbau), bedeutet das, daß die telefonische Verbindung mit der Gegenstelle geklappt hat (falls nicht, ist in der Regel die Leitung besetzt, in diesem Fall geht die gelbe LED kurz danach wieder aus, ohne daß weitere Dinge passieren).
Jetzt gibt es naturgemäß 2 Möglichkeiten: Entweder geht die grüne LED kurz danach wieder aus (das gesamte Display ist wieder dunkel) oder aber die beiden roten LED's flackern kurz auf und die grüne LED leuchtet weiter. Der erste Fall ist - Sie ahnen es schon - der Fehlschlag; im zweiten Fall sind Sie tatsächlich mit Ihrem ISP verbunden und können dies jetzt mit Ihrem Browser testen - Glückwunsch !
Im Falle eines Fehlschlags ist der ISP-Zugang, oder auch der HiSax-Treiber, nicht korrekt konfiguriert. Da die Konfiguration der Hardware und der Zugänge vom Programm kcmkisdn geregelt wird, muß der Systemadministrator (root) jetzt kcmkisdn aufrufen und dort nach Problemen suchen, die üblichen Probleme haben wir hier zusammengestellt.
Zum Abbau der Verbindung wird der gleiche Button (dessen Pfeil jetzt nach unten weist, Verbindungsabbau) noch einmal gedrückt. Wenn eine gewisse Zeit lang kein Verkehr über die ISDN-Verbindung stattgefunden hat, legt kisdn selbsttätig auf. Die Zeitspanne ist über kcmkisdn justierbar.
12. Dial on demand
Dies ist ein Feature, das von vielen sehnlichst herbeigewünscht wurde und das jetzt Einzug in kISDN hält, doch zunächst stellt sich (zumindest für den ISDN-Anfänger) die Frage
Was ist eigentlich 'Dial on demand' ? 'Dial on demand' heißt - frei übersetzt - 'Wählen auf Verlangen' und genau so ist es auch zu verstehen. Stellen Sie sich einfach vor, daß kISDN darauf lauert, daß Daten übertragen werden sollen, sei es, daß Sie Ihren Browser auf eine bestimmte URL stellen oder versuchen, Ihre Mail abzuholen ohne daß Sie mit kISDN rausgewählt haben. In just diesem Moment wählt kISDN automatisch Ihren ISP an !
Die Benutzung ist denkbar einfach, drücken Sie dazu einfach auf den Knopf 'Dial on demand', dann sollte die blaue LED in dem Knopf aufleuchten. Betrachten Sie diese LED als Warnlampe, sie soll Sie ständig daran erinnern, daß mit jedem Zugriff auf das Internet kISDN automatisch rauswählen wird und damit die Telekom wieder 12 Pfennig mehr an Ihnen verdient hat ! Aus ebendiesem Grund mögen viele Leute 'Dial on Demand' nicht, andere wiederum wollen auf diesen Service nicht verzichten !
Der 'Dial on Demand'-Knopf wurde übrigens intelligent programmiert, d.h. der Service wird beim Wechsel des ISP im Hauptfenster quasi 'mitgenommen'.
13. Kanalbündelung
Seit Version 0.6 beherrscht kISDN die Kanalbündelung, d.h. man kann bei ausreichend schnellen Verbindungen den zweiten B-Kanal hinzuschalten und so die Übertragungsrate auf 128 kbit/s verdoppeln. Zu diesem Zweck muß Kanalbündelung in kcmkisdn aktiviert worden sein und der Kernel muß MPPP unterstützen (siehe auch Anhang D). Der Kanal wird dann - sobald die Verbindung mit dem ersten B-Kanal steht - per Click auf den 'Bündeln'-Button
hinzugeschaltet, d.h. es wird eine zweite Verbindung zum ISP aufgebaut. Und genau das ist auch der Haken bei der Kanalbündelung: Aus der Sicht der Telekommunikations-Unternehmen handelt es sich hierbei nicht um eine (Daten-) Verbindung, sondern um zwei Telefonverbindungen, m.a.W, man zahlt auch das doppelte Verbindungsentgelt.
Bei ISDN-Verbindungen, die nicht über das öffentliche Netz laufen, kann Kanalbündelung aber durchaus Sinn machen, weil hier oft Bandbreite brachliegt.
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T. Westheider, Ch. Demmer / 28. Oktober 1998 - kISDN Release 0.7.0