8.2. Videoausgabegeräte für traditionelle Grafikkarten

8.2.1. Xv

Mit XFree86 4.0.2 oder neueren Versionen kannst du die Hardware-YUV-Routinen deiner Grafikkarte mit Hilfe der XVideo-Erweiterungen benutzen. Das ist die Technik, die -vo xv benutzt. Dieser Treiber unterstützt darüber hinaus die Anpassung von Helligkeit/Kontrast/Sättigung etc (es sei denn, du benutzt den alten und langsamen DirectShow DivX-Codec, welcher diese Anpassungen unabhängig vom Videoausgabetreiber unterstützt). Schau in der Manpage nach.

Um Xv zum Laufen zu bringen, musst du auf die folgenden Punkte achten:

  1. Du musst XFree86 4.0.2 oder eine neuere Version verwenden, da die älteren Versionen XVideo noch nicht kannten.

  2. Deine Grafikkarte muss Hardware-Unterstützung für YUV bieten, was alle modernen Karten tun.

  3. X muss die XVideo-Erweiterung auch tatsächlich laden, was zu Meldungen ähnlich der folgenden führt:

    (II) Loading extension XVideo

    in /var/log/XFree86.0.log

    Anmerkung

    Diese Meldung besagt nur, dass die XFree86-Erweiterung geladen wird. Bei einer guten Installation sollte das immer der Fall sein. Das heißt allerdings noch nicht, dass die XVideo-Unterstützung der Grafikkarte auch geladen wurde!

  4. Deine Karte muss unter Linux Xv-Unterstützung haben. Du kannst dich dessen mit xvinfo vergewissern, das Teil der XFree86-Distribution ist. Es sollte einen längeren Text ausgeben, der ungefähr so aussieht:

    X-Video Extension version 2.2
    screen #0
      Adaptor #0: "Savage Streams Engine"
        number of ports: 1
        port base: 43
        operations supported: PutImage
        supported visuals:
          depth 16, visualID 0x22
          depth 16, visualID 0x23
        number of attributes: 5
    (...)
        Number of image formats: 7
          id: 0x32595559 (YUY2)
            guid: 59555932-0000-0010-8000-00aa00389b71
            bits per pixel: 16
            number of planes: 1
            type: YUV (packed)
          id: 0x32315659 (YV12)
            guid: 59563132-0000-0010-8000-00aa00389b71
            bits per pixel: 12
            number of planes: 3
            type: YUV (planar)
    (...etc...)

    Damit MPlayer Xv benutzen kann, müssen die Pixelformate YUY2 packed und YV12 planar unterstützt werden.

  5. Stelle als letztes sicher, dass MPlayer mit Unterstützung für Xv compiliert wurde. configure gibt eine entsprechende Meldung aus. Führe den Befehl mplayer -vo help | grep xv aus. Wurde Unterstützung für Xv eingebaut, sollte eine ähnliche Meldung wie diese erscheinen:

    xv      X11/Xv

8.2.1.1. 3dfx-Karten

Ältere 3dfx-Treiber hatten bekanntermaßen Probleme mit der XVideo-Beschleuningung, die entweder YUY2 oder YV12 nicht unterstützte. Stelle sicher, dass du XFree86 Version 4.2.0 oder neuer verwendest, da diese Versionen mit YV12 und YUY2 keine Probleme haben. Vorherige Versionen, auch 4.1.0, sind bei Verwendung von YV12 abgestürzt. Wenn du merkwürdige Effekte bei der Verwendung von -vo xv bemerkst, dann probier aus, ob mit SDL, das ebenfalls XVideo nutzen kann, diese Effekte verschwinden. In der SDL stehen Details darüber.

Alternativ kannst du auch den NEUEN tdfxfb-Treiber mit -vo tdfxfb verwenden! Lies dazu die tdfxfb-Sektion.

8.2.1.2. S3-Karten

S3 Savage3D-Karten sollten problemlos funktionieren, aber bei Savage4- Chips solltest du XFree86 4.0.3 oder neuer verwenden. Probier bei Problemen den 16bpp-Farbmodus aus. Und der S3 Virge... Es gibt für ihn zwar Xv- Unterstützung, aber die Karte selbst ist so langsam, dass du sie besser verkaufst.

Es gibt inzwischen einen nativen Framebuffer-Treiber für S3 Virge-Karten, ähnlich tdfxfb. Mache die Einstellungen (hänge z.B. "vga=792 video=vesa:mtrr" an den Kernel an) und benutze -vo s3fb (-vf yuy2 und -dr helfen auch).

Anmerkung

Momentan ist nicht ganz klar, welche Savage-Modelle keine Unterstützung für YV12 in Hardware haben, sodass bei ihnen der Treiber diese Konvertierung sehr langsam vornimmt. Hast du deine Karte in Verdacht, dann besorg dir einen neueren Treiber, oder frag auf der MPlayer-Users-Mailingliste freundlich nach einem Treiber, der MMX/3DNow unterstützt.

8.2.1.3. nVidia-Karten

nVidia ist für Linux keine optimale Wahll. XFree86's Open-Source-Treiber unterstützt die meisten dieser Karten, jedoch musst du in einigen Fällen die binären Closed-Source-Treiber von nVidia verwenden, verfügbar auf der nVidia-Webseite. Du brauchst diese Treiber immer, wenn du zusätzlich 3D-Beschleunigung haben willst.

Riva128-Karten bieten nicht einmal mit den binären nVidia-Treibern XVideo-Unterstützung (beklag dich bei nVidia).

Wie auch immer, MPlayer enthält einen VIDIX -Treiber für die meisten nVidia-Karten. Er ist aktuell in der Beta-Phase und besitzt einige Nachteile. Mehr Informationen findest du in der nVidia-VIDIX-Sektion.

8.2.1.4. ATI-Karten

Die GATOS-Treiber, die du einsetzen solltest, sofern du keine Rage128- oder Radeon-Karte hast, haben per Voreinstellung VSYNC angeschaltet. Dies bedeutet, dass die Decodiergeschwindigkeit (!) zur Bildwiederholrate des Monitors synchronisiert wird. Wenn dir die Wiedergabe langsam vorkommt, dann versuche, irgendwie VSYNC abzuschalten, oder setze die Bildwiederholrate des Monitors auf n * (fps des Films) Hz.

Radeon VE - wenn du X benötigst, verwende XFree86 4.2.0 oder höher für diese Karte. Außerdem gibt es keine Unterstützung für den TV-Ausgang. Natürlich bekommst du mit MPlayer Hardware-beschleunigte Wiedergabe, das ganze wahlweise mit oder ohne TV-Ausgang, und es werden dabei nicht einmal weitere Bibliotheken oder X selber benötigt. Lies dazu die VIDIX-Sektion.

8.2.1.5. NeoMagic-Karten

Diese Chips befinden sich in vielen Laptops. Du musst XFree86 4.3.0 oder höher oder andernfalls die Xv-fähigen Treiber von Stefan Seyfried verwenden. Wähle einfach einen, der zu deiner XFree86-Version passt.

XFree86 4.3.0 beinhaltet die Unterstützung für Xv, Bohdan Horst schickte jetzt einen kleinen Patch auf die XFree86-Quellen, der Framebuffer-Operationen (daher XVideo) bis auf das Vierfache beschleunigt. Der Patch wurde in das XFree86-CVS eingebunden und sollte im nächsten Release nach 4.3.0 vorhanden sein.

Um die Wiedergabe von Video in DVD-Auflösung zu ermöglichen, ändere deine XF86Config wie folgt:

Section "Device"
    [...]
    Driver "neomagic"
    Option "OverlayMem" "829440"
    [...]
EndSection

8.2.1.6. Trident-Karten

Wenn du Xv mit einer Trident-Grafikkarte benutzen willst, dann installiere XFree86 4.2.0, sofern Xv nicht schon mit 4.1.0 funktioniert. Version 4.2.0 enthält Unterstützung für Xv im Vollbild für Cyberblade XP-Karten.

Alternativ enthält MPlayer einen VIDIX-Treiber für the Cyberblade/i1-Karten.

8.2.1.7. Kyro/PowerVR-Karten

Wenn du Xv mit einer Kyro-basierten Karte (wie z.B. der Hercules Prophet 4000XT) verwenden möchstest, dann solltest du die Treiber von der PowerVR-Seite herunterladen.

8.2.2. DGA

PRÄAMBEL.  Dieser Abschnitt versucht, in wenigen Worten zu beschreiben, was DGA generell ist und was der DGA-Videotreiber in MPlayer erreichen kann, und was nicht.

WAS IST DGA?  DGA ist die Abkürzung für Direct Graphics Access (direkter Zugriff auf die Grafikhardware) und gibt Programmen die Möglichkeit, unter Umgehung des X-Servers direkt den Framebuffer der Grafikkarte zu verändern. Technisch gesehen wird das dadurch realisiert, dass der Framebuffer-Speicher in den virtuellen Adressraum des jeweiligen Prozesses abgebildet wird. Das wird vom Kernel aber nur dann zugelassen, wenn der Prozess Superuserprivilegien besitzt. Dazu musst du dich entweder als root anmelden oder das SUID-bit des MPlayer-Binaries setzen (was nicht empfohlen wird).

Von DGA gibt es zwei Versionen: DGA1 kommt mit XFree 3.x.x, und DGA2 wurde mit XFree 4.0.1 eingeführt.

DGA1 bietet nur den oben beschriebenen Zugriff auf den Framebuffer. Die Umschaltung des Videomodus klappt nur mit der XVidMode-Erweiterung.

DGA2 beinhaltet die Features der XVidMode-Erweiterung und erlaubt außerdem, die Farbtiefe zu ändern. Damit kannst du also auf 32bit Farbtiefe umschalten, auch wenn der X-Server gerade mit 15bit Farbtiefe läuft und umgekehrt.

DGA hat aber auch ein paar Nachteile. Die Funktionsweise scheint ein wenig von der Grafikkarte und der Implementierung des Grafikkartentreibers im X-Server abhängig zu sein, der diesen Chip kontrolliert. Es fuktioniert also nicht auf jedem System...

DGA-UNTERSTÜTZUNG FÜR MPLAYER INSTALLIEREN.  Stelle als erstes sicher, dass X die DGA-Erweiterung lädt. Schau in /var/log/XFree86.0.log nach:

(II) Loading extension XFree86-DGA

Wie du siehst, ist XFree86 4.0.x oder neuer sehr zu empfehlen! MPlayers DGA-Treiber wird von ./configure automatisch erkannt. Alternativ kannst du seine Compilierung mit --enable-dga erzwingen.

Falls der Treiber nicht zu einer kleineren Auflösung wechseln konnte, dann experimentiere mit den Optionen -vm (nur bei X 3.3.x), -fs, -bpp, -zoom herum, um einen Videomodus zu finden, in den der Film reinpasst. Momentan gibt es keinen Konverter :(

Werde root. DGA braucht root-Privilegien, um direkt in den Grafikspeicher zu schreiben. Wenn du MPlayer als normaler Nutzer starten möchtest, dann installiere MPlayer mit dem SUID-Bit:

chown root /usr/local/bin/mplayer
chmod 750 /usr/local/bin/mplayer
chmod +s /usr/local/bin/mplayer

Jetzt funktioniert es auch als normaler Benutzer.

Warnung: Sicherheitsrisiko!

Dieses ist ein großes Sicherheitsloch. Tu das niemals auf einem Server oder auf einem Computer, auf den auch andere Leute Zugriff haben, da sie durch einen SUID-root-MPlayer root-Privilegien erlangen können.

Benutze jetzt die Option -vo dga, und ab geht's (hoffe ich zumindest :))! Du solltest auch ausprobieren, ob bei dir die Option -vo sdl:dga funktioniert. Sie ist viel schneller.

ÄNDERN DER AUFLÖSUNG.  Der DGA-Treiber ermöglicht es, die Auflösung des Output-Signals zu ändern. Damit entfällt die Notwendigkeit der (langsamen) Softwareskalierung und bietet gleichzeitig ein Vollbild. Idealerweise würde DGA in die gleiche Auflösung schalten, die das Video (natürlich unter Beachtung des Höhen-/Breitenverhältnisses) hat, aber der X-Server lässt nur Auflösungen zu, die vorher in der /etc/X11/XF86Config bzw. /etc/X11/XF86Config-4 definiert wurden, bezüglich XFree 4.X.X. Diese werden durch sogenannte Modelines festgelegt und hängen von den Fähigkeiten deiner Grafikhardware ab. Der X-Server liest diese Konfigurationsdatei beim Start ein und deaktiviert alle Modelines, die sich nicht mit deiner Hardware vertragen. Du kannst die überlebenden Modelines anhand der X11-Logdatei herausfinden (normalerweise /var/log/XFree86.0.log).

Diese Einträge funktionieren mit einem Riva128-Chip und dem nv.o-X-Server-Treibermodul.

Section "Modes"
  Identifier "Modes[0]"
  Modeline "800x600"  40     800 840 968 1056  600 601 605 628
  Modeline "712x600"  35.0   712 740 850 900   400 410 412 425
  Modeline "640x480"  25.175 640 664 760 800   480 491 493 525
  Modeline "400x300"  20     400 416 480 528   300 301 303 314 Doublescan
  Modeline "352x288"  25.10  352 368 416 432   288 296 290 310
  Modeline "352x240"  15.750 352 368 416 432   240 244 246 262 Doublescan
  Modeline "320x240"  12.588 320 336 384 400   240 245 246 262 Doublescan
EndSection

DGA & MPLAYER.  DGA wird bei MPlayer an zwei Stellen benutzt: beim SDL-Treiber mit (-vo sdl:driver=dga) oder beim DGA-Treiber selbst (-vo dga). Das oben gesagte gilt für beide Treiber. In den folgenden Abschnitten erkläre ich, wie der DGA-Treiber von MPlayer selber arbeitet.

FEATURES DES DGA-TREIBERS.  Der DGA-Treiber wird durch die Option -vo dga aktiviert. Sein Standardverhalten sieht vor, dass er in die Auflösung schaltet, die der Videoauflösung am nächsten kommt. Der Treiber ignoriert absichtlich die Optionen -vm (Videomodusumschaltung aktivieren) und -fs (Vollbildmodus erzwingen) - er versucht immer, so viel Bildfläche wie möglich durch eine Änderung der Auflösung zu bedecken. Dadurch wird nicht ein einziger weiterer CPU-Takt für die Skalierung des Bildes verwendet. Wenn du mit dem Modus nicht zufrieden bist, den der Treiber gewählt hat, dann kannst du ihn zwingen, denjenigen Modus zu wählen, der am besten zu dem mit den Optionen -x und -y angegebenen Werten passt. Die Option -v veranlasst den DGA-Treiber, neben einigen anderen Dingen auch alle von deiner XF86Config-Datei unterstützen Videomodi aufzulisten. Wenn DGA2 verwendet wird, dann kannst du mit der Option -bpp die Verwendung einer bestimmten Farbtiefe erzwingen. Gültige Werte sind 15, 16, 24 und 32. Es hängt dann von deiner Hardware ab, ob der Modus nativ unterstützt wird oder ob eine (möglicherweise langsame) Konvertierung stattfindet.

Wenn du Glück hast und dir genug unbenutzter Grafikspeicher zur Verfügung steht, um ein komplettes Bild aufzunehmen, dann wird der DGA-Treiber Doppelpufferung verwenden, was zu einer regelmäßigeren Wiedergabe führt. Der DGA-Treiber wird dir mitteilen, ob Doppelpufferung angeschaltet ist oder nicht.

Doppelpufferung bedeutet, dass das nächste Bild deines Videos bereits an einer anderen Stelle im Grafikspeicher aufgebaut wird, während das aktuelle Bild angezeigt wird. Ist das nächste Bild fertig, so wird dem Grafikchip nur noch mitgeteilt, wo er das neue Bild im Speicher finden kann. Somit holt sich der Chip seine Daten einfach von dort. In der Zwischenzeit wird der andere, jetzt unbenutze Puffer wieder mit neuen Videodaten gefüllt.

Doppelpufferung kann mit der Option -double aktiviert und mit -nodouble deaktiviert werden. Momentan ist die Doppelpufferung per Voreinstellung deaktiviert. Wird der DGA-Treiber verwendet, dann funktioniert das Onscreen-Display (ODS) nur dann, wenn auch die Doppelpufferung aktiviert ist. Andererseits kann die Doppelpufferung auch einen großen Geschwindigkeitseinbruch hervorrufen, was stark von der DGA-Implementierung der Treiber für deine Hardware abhängt (auf meinem K6-II+ 525 benötigt Doppelpufferung weitere 20% CPU-Zeit!).

PUNKTE BEZÜGLICH DER GESCHWINDIGKEIT.  Generell gesehen sollte der Zugriff auf den DGA-Framebuffer genauso schnell sein wie der X11-Treiber, wobei man zusätzlich noch ein Vollbild erhält. Die prozentualen Geschwindigkeitswerte, die MPlayer ausgibt, müssen mit Vorsicht genossen werden, da sie z.B. beim X11-Treiber nicht die Zeit beinhalten, die der X-Server tatsächlich zum Anzeigen des Bildes benötigt. Klemm ein Terminal an deinen seriellen Port und starte top, wenn du wissen willst, wie's wirklich mit der Geschwindigkeit aussieht.

Allgemein betrachtet hängt die Geschwindigkeitsverbesserung von DGA gegenüber dem 'normalen' X11-Treiber sehr von deiner Grafikkarte und davon ab, wie gut das X-Servermodul optimiert ist.

Wenn du ein langsames System hast, dann benutz besser eine Farbtiefe von 15 oder 16bit, da sie nur die halbe Bandbreite des 32bit-Farbmodus benötigen.

Einge gute Idee ist auch die Verwendung von 24bit Farbtiefe, selbst dann, wenn deine Grafikkarte nativ nur 32bit unterstützt, da bei 24bit 25% weniger Daten im Vergleich zum 32/32-Modus über den Bus transferiert werden müssen.

Ich habe schon gesehen, wie einige AVI-Dateien auf einem Pentium MMX 266 wiedergegeben werden konnten. AMD K6-2-CPUs werden ab ca. 400 MHz oder höher funktionieren.

BEKANNTE FEHLER.  Die Entwickler von XFree sagen selbst, dass DGA ein ganz schönes Monstrum ist. Sie raten eher davon ab, es zu benutzen, da seine Implementierung in einige Chipset-Treiber für XFree nicht immer ganz fehlerfrei war.

  • Bei der Kombination aus XFree 4.0.3 und dem nv.o-Treiber gibt es einen Fehler, der zu merkwürdigen Farben führt.
  • Die ATI-Treiber müssen den Videomodus mehrmals zurückstellen, nachdem der DGA-Modus verlassen wurde.
  • Einige Treiber schaffen es manchmal einfach nicht, in die vorherige Auflösung zurückzuschalten. Benutze in solch einem Fall Strg+Alt+Keypad + und Strg+Alt+Keypad -, um manuell die Auflösung zu ändern.
  • Einige Treiber zeigen einfach nur merkwürdige Farben an.
  • Manche Treiber lügen, was die von ihnen in den Prozessorspeicher eingeblendete Menge Grafikspeicher anbelangt, weswegen vo_dga nicht die Doppelpufferung verwendet (SIS?).
  • Einige Treiber schaffen es nicht einmal, auch nur einen einzigen gültigen Grafikmodus bereitzustellen. In solchen Fällen gibt der DGA-Treiber schwachsinnige Modi wie z.B. 100000x100000 oder so ähnlich aus.
  • Das OSD funktioniert nur, wenn auch die Doppelpufferung aktiviert ist (sonst flimmert es).

8.2.3. SDL

SDL (Simple Directmedia Layer, einfacher Layer für den direkten Zugriff auf Mediengeräte) bietet grundsätzlich eine einheitliche Schnittstelle zu Audio- und Videogeräten. Programme, die SDL benutzen, kennen nur SDL und brauchen nichts darüber zu wissen, welche Video- oder Audiotreiber SDL tatsächlich benutzt. So kann z.B. eine Doom-Portierung mit SDL die Svgalib, aalib, X11, fbdev und andere Treiber nutzen. Dazu musst du z.B. nur den Videotreiber angeben, indem du die Umgebungsvariable SDL_VIDEODRIVER setzt. So lautet zumindest die Theorie.

Bei MPlayer benutzten wir damals die Softwareskalierungsroutinen der X11-Treiber von SDL bei Grafikkarten/-treibern, die keine Unterstützung für XVideo hatten, bis wir unsere eigenen schrieben, die schneller und hübscher waren. Wir benutzten damals außerdem SDLs aalib-Ausgabe. Jetzt haben wir unsere eigenen, was wesentlich komfortabler ist. Auch davon haben wir selber eine komfortablere Version geschrieben. SDLs DGA-Code war besser als unserer - zumindest bis vor kurzem. Verstehst du, worauf ich hinauswill? :)

SDL ist auch bei einigen fehlerbehafteten Treibern/Karten nützlich, wenn das Video ruckelig abgespielt wird (und es nicht an einem langsamen System liegt), oder wenn der Ton hinterherhinkt.

Die SDL-Videoausgabe unterstützt die Anzeige von Untertiteln unterhalb des Films auf den schwarzen Balken (sofern diese vorhanden sind).

8.2.4. SVGAlib

INSTALLATION.  Du musst zuerst die svgalib und die dazugehörigen Entwicklerpakete installieren, bevor du MPlayer compilierst, da er sonst die Svgalib nicht automatisch findet und den Treiber dazu nicht compiliert (das kann aber trotzdem erzwungen werden). Vergiss auch nicht, in /etc/vga/libvga.config richtige Werte für deine Grafikkarte und deinen Monitor anzugeben.

Anmerkung

Verwende nicht die Option -fs, da sie die Benutzung des Softwareskalierers erzwingt und das ganze dann langsam wird. Wenn du diese Option wirklich brauchst, dann verwende auch -sws 4, welche zwar schlechte Qualität produziert, dafür aber auch ein wenig schneller ist.

EGA(4bpp)-UNTERSTÜTZUNG.  SVGAlib beinhaltet die EGAlib, und MPlayer kann damit jeden Film in 16 Farben bei folgenden Modi anzeigen:

  • EGA-Karte mit EGA-Monitor: 320x200x4bpp, 640x200x4bpp, 640x350x4bpp
  • EGA-Karte mit CGA-Monitor: 320x200x4bpp, 640x200x4bpp

Der bpp-Wert (Bits pro Pixel) muss von Hand auf vier gesetzt werden: -bpp 4

Die Auflösung des Films muss wahrscheinlich verkleinert werden, damit er in den EGA-Modus reinpasst:

-vf scale=640:350

oder

-vf scale=320:200

Dafür brauchen wir eine schnelle, aber schlechte Qualität produzierende Skalierroutine:

-sws 4

Eventuell muss die automatische Anpassung des Höhen-/Breitenverhältnisses ausgeschaltet werden:

-noaspect

Anmerkung

Die besten Ergebnisse bei EGA-Bildschirmen erhält man meiner Erfahrung nach, wenn man die Helligkeit ein wenig verringert: -vf eq=-20:0. Ich musste auch die Audiosamplerate reduzieren, weil bei 44KHz der Sound nicht richtig funktionierte: -srate 22050.

Du kannst das OSD und Untertitel mit dem expand-Filter aktivieren. Die Manpage enthält die exakten Parameter.

8.2.5. Framebuffer-Ausgabe (FBdev)

./configure erkennt automatisch, ob es den Framebuffertreiber (fbdev) compilieren soll oder nicht. Lies die Framebufferdokumentation in den Kernelquellen (Documentation/fb/*); dort stehen mehr Informationen.

Falls deine Karte den VBE 2.0-Standard nicht unterstützt (wie z.B. ältere ISA-/PCI-Karten wie die S3 Trio64) oder nur VBE 1.2 und älter unterstützt: Tja, dann kannst du immer noch VESAfb benutzen, benötigst aber den SciTech Display Doctor (ehemals UniVBE), der vor dem Booten von Linux geladen werden muss. Nimm dazu eine DOS-Bootdiskette oder was auch immer. Vergiss nicht, deine Kopie von UniVBE zu registrieren ;).

Die Fbdev-Ausgabe kennt neben den üblichen Parametern noch einige andere:

-fb
Gibt das zu verwendende Framebuffergerät an (Standard: /dev/fb0)
-fbmode
Gibt zu benutzenden Modusnamen an (wie sie in /etc/fb.modes stehen)
-fbmodeconfig
Konfigurationsdatei für die Modi (Standard: /etc/fb.modes)
-monitor-hfreq, -monitor-vfreq, -monitor-dotclock
Wichtige Werte, schau dir die example.conf an.

Wenn du in einen speziellen Modus wechseln willst, dann benutze

mplayer -vm -fbmode Modusname Dateiname

  • -vm ohne weitere Optionen wird den am besten passenden Modus aus /etc/fb.modes auswählen. Kann auch zusammen mit -x und -y benutzt werden. Die Option -flip wird nur dann unterstützt, wenn das Pixelformat des Films mit dem Pixelformat des Videomodus übereinstimmt. Pass auf den bpp-Wert auf. fbdev wird den aktuell eingestellten benutzen, wenn du nicht mit -bpp einen bestimmten angibst.

  • Die Option -zoom wird nicht unterstützt (Softwareskalierung ist langsam, verwende -vf scale). Du kannst keine Modi mit 8bpp oder weniger benutzen.

  • Wahrscheinlich wirst du den Cursor (

    echo -e '\033[?25l'

    oder

    setterm -cursor off

    ) und den Bildschirmschoner (setterm -blank 0) deaktivieren wollen. Um den Cursor wieder zu aktivieren:

    echo -e '\033[?25h'

    oder

    setterm -cursor on

    .

Anmerkung

fbdev kann den Videomodus in Verbindung mit dem VESA-Framebuffer nicht ändern. Frag auch nicht danach - das ist keine Einschränkung seitens MPlayer.

8.2.6. Matrox-Framebuffer (mga_vid)

Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Unterstützung für den BES (Back-End Scaler, Hardwareskalierungseinheit) bei Karten mit dem Matrox-G200/G400/G450/G550-Chip durch das mga_vid-Kernelmodul. Es bietet Unterstützung für Hardware- VSYNC und Dreifachpufferung. Dieser Treiber funktioniert sowohl unter der Framebufferconsole als auch unter X.

Warnung

Das Modul ist nur für Linux-Systeme verfügbar! Auf nicht-Linux-Systemen solltest du statt dessen VIDIX benutzen!

Installation:

  1. Um den Treiber benutzen zu können, musst du erstmal mga_vid.o compilieren:

    cd drivers
    make

  2. Jetzt erstelle das Gerät /dev/mga_vid:

    mknod /dev/mga_vid c 178 0

    und lade das Kernelmodul:

    insmod mga_vid.o

  3. Du solltest sicherstellen, dass das Modul die Größe des Grafikkartenspeichers korrekt ermittelt hat. Benutze dazu dmesg. Wenn die Angabe nicht stimmt, dann gib nach rmmod mga_vid mit Hilfe der Option mga_ram_size die Größe explizit an:

    insmod mga_vid.o mga_ram_size=16

  4. Wenn das Modul automatisch geladen und entladen werden soll, sobald es benötigt wird, so füge die folgende Zeile in der Datei /etc/modules.conf ein:

    alias char-major-178 mga_vid

    Jetzt kopiere mga_vid.o in das entsprechende Verzeichnis unterhalb von /lib/modules/kernel_version//irgendwo.

    Jetzt gib ein:

    depmod -a

  5. Schließlich musst du noch MPlayer (erneut) compilieren. configure wird automatisch /dev/mga_vid finden und den 'mga'-Treiber erstellen. Die entsprechende Option für MPlayer lautet -vo mga, wenn du mit dem matroxfb auf der Console arbeitest, oder -vo xmga, wenn du unter XFree 3.x.x oder XFree 4.x.x arbeitest.

Der mga_vid-Treiber kooperiert mit Xv.

Das Gerät /dev/mga_vid kann z.B. mit

cat /dev/mga_vid

ausgelesen werden, um ein paar Informationen über den aktuellen Zustand zu erhalten. Die Helligkeit kann zusätzlich mit z.B.

echo "brightness=120" > /dev/mga_vid

angepasst werden.

8.2.7. 3dfx-YUV-Unterstützung (tdfxfb)

Dieser Treiber verwendet den tdfx-Framebuffertreiber des Kernels, um Filme mit YUV-Beschleunigung abzuspielen. Deswegen benötigst du einen Kernel mit tdfxfb-Unterstütztung. Danach musst du MPlayer compilieren mit

./configure --enable-tdfxfb

8.2.8. OpenGL-Ausgabe

MPlayer unterstützt die Ausgabe von Filmen via OpenGL. Wenn aber deine Plattform/dein Treiber Xv unterstützt (was bei PCs mit Linux praktisch immer der Fall ist), dann benutze besser Xv, da die OpenGL-Geschwindigkeit deutlich geringer als die von Xv ist. Wenn du dagegen eine X11-Implementierung hast, die Xv nicht unterstützt, so mag OpenGL eine brauchbare Alternative sein.

Leider unterstützen nicht alle Treiber die erforderlichen Features. Die Utah-GLX-Treiber (für XFree86 3.3.6) unterstützen sie für alle Karten. Auf http://utah-glx.sf.net findest du Details zur Installation.

XFree86(DRI) 4.0.3 oder neuer unterstützt OpenGL mit Matrox- und Radeon-Karten, 4.2.0 und neuer unterstützen zusätzlich Rage128. Auf http://dri.sf.net findest du Details zur Installation.

Ein Hinweis von einem unserer User: der GL-Video-Output kann dazu verwendet werden, einen vertikal synchronisierten TV-Output zu bekommen. Du musst dann eine Umgebungsvariable setzen (zumindest bei nVidia):

export $__GL_SYNC_TO_VBLANK=1

8.2.9. AAlib - Ausgabe im Textmodus

AAlib ist eine Bilbiothek, mit der Grafiken im Textmodus angezeigt werden, wobei ein mächtiger Textmodusrenderer angewandt wird. Es gibt SEHR viele Programme, die das bereits unterstützen, wie z.B. Doom, Quake etc. MPlayer enthält einen sehr gut brauchbaren Treiber für AAlib. Wenn ./configure feststellt, dass die AAlib installiert ist, dann wird anschließend der AAlib-Treiber gebaut.

Du kannst diese Tasten im AA-Fenster benutzen, um die Render-Optionen zu beeinflussen:

TasteAktion
1 Kontrast verringern
2 Kontrast erhöhen
3 Helligkeit verringern
4 Helligkeit erhöhen
5 Schnelles Rendern an-/ausschalten
6 Wahl des Farbverteilungsmodus (keiner, Fehlerverteilung, Floyd Steinberg)
7 Bild invertieren
8 schaltet zwischen den MPlayer- und den AA-Tastenbelegungen um

Die folgenden Kommandozeilenparamter stehen zur Verfügungung:

-aaosdcolor=V

OSD-Farbe ändern

-aasubcolor=V

Farbe der Untertitel ändern,

V kann folgende Werte annehmen: 0 (normal), 1 (dunkel), 2 (fett), 3 (fette Schrift), 4 (negative Farben), 5 (spezial).

Die AAlib selbst bietet ebenfalls eine große Anzahl von Optionen. Hier sind die wichtigsten:

-aadriver
Wählt den empfohlenen aa-Treiber (X11, curses, Linux).
-aaextended
Benutze alle 256 Zeichen.
-aaeight
Benutze 8 Bit ASCII-Zeichen.
-aahelp
Gib alle aalib-Optionen aus.

Anmerkung

Das Rendern ist sehr CPU-intensiv, vor allem, wenn AA unter X benutzt wird. AAlib braucht auf einer Nicht-Framebuffer-Console am wenigstens CPU-Zeit. Benutze SVGATextMode, um einen möglichst großen Textmodus zu wählen, und genieß den Film! (Hercules-Karten als zweites Ausgabegerät rocken :)) (Aber IMHO kannst du die Option -vf 1bpp anwenden, um Grafiken auf hgafb zu bekommen :)

Wenn dein Computer nicht schnell genug ist, um alle Frames anzuzeigen, dann benutze die Option -framedrop.

Wenn du auf einem Terminal abspielst, dann erzielst du mit dem Linux- Treiber (-aadriver linux) bessere Ergebnisse als mit dem curses- Treiber. Allerdings benötigst du dafür auch Schreibrechte auf /dev/vcsa<Terminal>. Das wird von aalib nicht automatisch festgestellt, aber vo_aa versucht, den besten Modus herauszufinden. Lies http://aa-project.sf.net/tune für weitere Tuningtipps.

8.2.10. libcaca - Color ASCII Art-Bibliothek

Die Bibliothek libcaca ist eine Grafik-Bibliothek, die Text anstatt Pixel ausgibt, sodass sie auf älteren Grafikkarten oder Text-Terminals läuft. Sie ist der bekannten Bibliothek AAlib nicht unähnlich. libcaca benötigt ein Terminal, um zu funktionieren, deshalb sollte sie auf allen Unix-Systemen (inklusive Mac OS X) funktionieren, wenn man entweder die slang-Bibliothek oder die ncurses-Bibliothek, unter DOS die conio.h-Bibliothek und auf Windows-Systemen entweder slang oder ncurses (durch Cygwin-Emulation) oder conio.h verwendet. Wenn ./configure libcaca entdeckt, wird der caca-Treiber gebaut.

Die Unterschiede zu AAlib sind folgende:

  • 16 verfügbare Farben für die Zeichenausgabe (256 Farbpaare)
  • Farbbild-Dithering

Aber libcaca hat auch folgende Einschränkungen:

  • keine Unterstützung für Helligkeit, Kontrast, Gamma

Du kannst diese Tasten im caca-Fenster benutzen, um die Render-Optionen zu beeinflussen:

TasteAktion
d zwischen den Dithering-Methoden von libcaca umschalten.
a zwischen dem Antialiasing von libcaca umschalten.
b zwischen dem Hintergrund libcaca umschalten.

libcaca sucht auch nach bestimmten Umgebungsvariablen:

CACA_DRIVER
Setze den empfohlenen caca-Treiber. z.B. ncurses, slang, x11.
CACA_GEOMETRY (nur bei X11)
Spezifiziere die Anzahl der Spalten und Zeilen, z.B. 128x50.
CACA_FONT (nur bei X11)
Legt die zu verwendende Schrift fest, z.B. fixed, nexus.

Nimm die Option -framedrop, wenn dein Rechner nicht schnell genug für die Darstellung aller Frames ist.

8.2.11. VESA-Ausgabe über das VESA-BIOS

Dieser Treiber ist vom Design her ein generischer Treiber für alle Grafikkarten, deren Bios VESA VBE 2.0 unterstützt. Ein weiterer Vorteil dieses Treibers liegt darin, dass er versucht, den TV-Ausgang anzuschalten. VESA BIOS EXTENSION (VBE) Version 3.0 Date: September 16, 1998 (Seite 70) hat folgendes zu sagen:

Designs für zwei Controller.  VBE 3.0 unterstützt zwei Controller dadurch, dass angenommen wird, dass beide Controller vom gleichen OEM (Hardwarehersteller) stammen und unter Kontrolle desselben BIOS auf derselben Grafikkarte sitzen. Somit ist es möglich, die Tatsache, dass zwei Controller vorhanden sind, vor der Anwendung zu verbergen. Dies verhindert zwar, dass beide Controller unabhängig voneinander gesteuert werden, erlaubt andererseits aber, dass Anwendungen weiterhin problemlos funktionieren, die vor Erscheinen der VBE-3.0-Spezifikation geschrieben wurden. Die VBE-Funktion 00h (Auskunft über die Controller, Return Controller Information) gibt dementsprechend die kombinierten Informationen über beide Controller zurück, was auch eine kombinierte Liste der vorhandenen Grafikmodi einschließt. Sobald eine Anwendung einen Grafikmodus wählt, wird der entsprechende Controller aktiviert. Alle weiteren VBE-Funtkionen werden dann auf diesem Controller ausgeführt.

Somit hast du also eine Chance, den TV-Ausgang mit diesem Treiber zum Laufen zu bringen. (Ich vermute, dass der TV-Ausgang normalerweise auf einer separaten Grafikkarte oder zumindest ein separater Ausgang ist.)

VORTEILE

  • Du hast die Möglichkeit, selbst dann Filme anzusehen, wenn Linux nichts von deiner Grafikhardware weiß.
  • Du musst keine einzige Grafikanwendung installiert haben (wie X11/XFree86, fbdev usw.). Dieser Treiber wird im Textmodus benutzt.
  • Die Chancen stehen gut, dass der TV-Ausgang funktioniert. (Es läuft nachweislich zumindest auf ATI-Karten.)
  • Dieser Treiber ruft die int 10h-Routine wirklich auf und ist dementsprechend kein Emulator - er ruft echte Funktionen des echten BIOS im Real-Modus auf (bzw. im vm68-Modus).
  • Du kannst den Treiber zusammen mit VIDIX verwenden und erhältst dadurch gleichzeitig eine hardwarebeschleunigte Grafikanzeige und den TV-Ausgang! (für ATI-Karten empfohlen)
  • Wenn du ein VESA-VBE-3.0+-BIOS hast und irgendwo die Optionen monitor-hfreq, monitor-vfreq, monitor-dotclock angegeben werden (Kommandozeile, Konfigurationsdatei), dann bekommst du die höchstmögliche Bildwiederholrate (mit den generischen Timingformeln). Um dieses Feature zu aktivieren, müssen alle Monitoroptionen angegeben werden.

NACHTEILE

  • Der Treiber funtkioniert nur auf x86-Systemen.
  • Er kann nur von root benutzt werden.
  • Momentan ist er nur für Linux verfügbar.

Wichtig

Benutze diesen Treiber nicht mit GCC 2.96! Das wird nicht funktionieren!

BEI VESA VERFÜGBARE KOMMANDOZEILENOPTIONEN

-vo vesa:opts
Momentan erkannt: dga, um den DGA-Modus zu erzwingen und nodga, um ihn zu deaktivieren. Im DGA-Modus kannst du den Doppelpuffermodus mit -double aktivieren. Anmerkung: Du kannst diese Parameter auch weglassen, um die automatische Erkennung des DGA-Modus zu ermöglichen.

BEKANNTE PROBLEME UND WIE MAN SIE UMGEHT

  • Wenn du unter Linux eine NLS-Schrift verwendest und du den VESA-Treiber aus dem Textmodus heraus aufrufst, dann wird nach dem Beenden von MPlayer die ROM-Schrift anstelle der nationalen geladen sein. Du kannst die nationale Schriftart erneut mit setsysfont laden, das z.B. bei Mandrake zur Distribution gehört. (Tip: Das gleiche Tool wird für die Lokalisation von fbdev verwendet.)
  • Manche Linux-Grafiktreiber aktualisieren nicht den aktiven BIOS-Modus im DOS-Speicher. Wenn du also so ein Problem hast, dann verwende den VESA-Treiber nur aus dem Textmodus heraus. Andernfalls wird immer der Textmodus (#03) aktiviert werden, und du wirst den Computer neustarten müssen.
  • Oftmals siehst du nur einen schwarzen Bildschirm, wenn der VESA-Treiber beendet wird. Um die Anzeige wieder in den richtigen Zustand zu versetzen, wechsele einfach zu einer anderen Console (mit Alt+F<x>) und wieder zurück.
  • Um eine funktionierende TV-Ausgabe zu erhalten, musst du das TV-Kabel eingesteckt haben, bevor du deinen PC bootest, da das BIOS nur einmal während der POST-Phase initialisiert wird.

8.2.12. X11

Vermeide diesen Treiber, wenn's geht. Er benutzt X11 (mit den Shared- Memory-Erweiterungen) ohne jegliche Hardwarebeschleunigung. Unterstützt MMX-/3DNow/SSE-beschleunigte Softwareskalierung mit den Optionen -fs -zoom, aber die ist trotzdem langsam. Die meisten Karten bieten Unterstützung für Hardwareskalierung. Benutze also -vo xv in den meisten Fällen bzw. -vo xmga bei Matrox-Karten.

Ein Problem liegt darin, dass die meisten Grafikkartentreiber Hardwarebeschleunigung nicht beim zweiten Ausgang/beim TV-Ausgang unterstützen. In diesen Fällen siehst du nur ein grünes/blaues Fenster anstelle des Films. Hier ist der X11-Treiber ganz praktisch, aber du brauchst trotzdem eine schnelle CPU für die Softwareskalierung. Benutze nicht den SDL-Ausgabetreiber und SDLs Skalierer, da dieser eine schlechtere Qualität bietet!

Softwareskalierung ist sehr langsam. Versuch also besser, vorher in einen anderen Videomodus zu schalten. Das ist sehr einfach. Such die Modelines in der DGA-Sektion und füge sie in deine XF86Config ein.

  • Wenn du XFree86 4.x.x hast, dann benutze die Option -vm. MPlayer wird dann die Auflösung in diejenige ändern, in die dein Film am besten hineinpasst. Wenn das nicht funktioniert:
  • Unter XFree86 3.x.x musst du mit Strg+Alt+plus und Strg+Alt+minus die Auflösung ändern.

Wenn du die soeben eingefügten Modi nicht wiederfindest, dann schau dir die Ausgabe von XFree86 an. Einige Treiber können nicht die niedrigen Pixelclock-Werte benutzen, die für niedrige Auflösungen vonnöten sind.

8.2.13. VIDIX

EINLEITUNG.  VIDIX ist die Abkürzung für VIDeo Interface für *niX (Video-Schnittstelle für *n*x). VIDIX wurde entworfen, um eine Schnittstelle für schnelle Userspacetreiber für Grafikkarten zur Verfügung zu stellen, so wie es mga_vid für Matrox-Karten tut. VIDIX ist ebenfalls sehr portabel.

Diese Schnittstelle wurde als Versuch entworfen, den vorhandenen Schnittstellen für Videobeschleunigung (mga_vid, rage128_vid, radeon_vid, pm3_vid) ein einheitliches Dach zu geben. Sie stellt einen einheitlichen Highlevel-Zugang zu BES- und OV-Chips zur Verfügung (BackEnd Scaler und Video Overlays). Sie stellt keine Lowlevel-Funktionen für z.B. Grafikserver zur Verfügung. (Ich möchte nicht mit dem X11-Leuten in Sachen Grafikmodusumschaltung konkurrieren.) Das Ziel dieser Schnittstelle liegt also einfach darin, die höchstmögliche Geschwindigkeit bei der Videowiedergabe zu erreichen.

VERWENDUNG

  • Du kannst den eigenständigen Videotreiber benutzen: -vo vidix Dieser Treiber wurde als das X11-Frontend für die VIDIX-Technologie entwickelt. Er benötigt dementsprechend einen X-Server und funktioniert auch nur unter X. Beachte, dass der Pixmap-Cache korrumpiert werden kann, weil der Treiber unter Umgehung des X-Treibers direkt auf die Hardware zugreift. Du kannst das dadurch verhindern, dass du die von X verwendete Menge des Grafikspeichers verringerst. Benutze dafür die Option "VideoRam" in der "device"-Sektion der XF86Config. Du solltest da die installierte Menge Grafikspeicher minus 4MB eintragen. Wenn du über weniger als 8MB Grafikspeicher verfügst, dann solltest du stattdessen die Option "XaaNoPixmapCache" in der "screen"-Sektion verwenden.
  • Es gibt einen VIDIX-Treiber für die Konsole: -vo cvidix. Dieser benötigt für die meisten Karten einen funktionierenden und initialisierten Framebuffer (oder du wirst stattdessen den Bildschirm in Unordnung bringen) und wirst einen Effekt ähnlich wie mit -vo mga oder -vo fbdev bekommen. nVidia-Karten sind dagegen in der Lage, wirklich grafisches Video auf einer echten Text-Konsole auszugeben. Im Abschnitt nvidia_vid wirst du mehr Informationen dazu finden.
  • Du kannst auch das VIDIX-Untergerät verwenden, das bei vielen Treibern zur Verfügung steht: -vo vesa:vidix (nur unter Linux) und -vo fbdev:vidix

Es ist in der Tat nicht wichtig, welcher Videoausgabetreiber mit VIDIX verwendet wird.

ANFORDERUNGEN

  • Die Grafikkarte sollte sich gerade im Grafikmodus befinden (ausser nVidia-Karten mit den -vo cvidix Ausgabe-Treibern).
  • MPlayers Videoausgabetreiber sollte den aktiven Videomodus kennen und in der Lage sein, dem VIDIX-Untergerät ein paar Charakteristika des X-Servers mitzuteilen.

BEDIENUNGSMETHODEN.  Wenn VIDIX als Subgerät (-vo vesa:vidix) benutzt wird, dann wird die Konfiguration des Videomodus vom Videoausgabegerät erledigt (kurz vo_server). Deswegen kannst du für MPlayer die gleichen Kommandozeilenparameter wie für vo_server verwenden. Zusätzlich ist die Option -double als global sichtbarer Parameter verfügbar. (Ich empfehle diese Option zumindest bei VIDIX und ATI-Karten.) -vo xvidix erkennt momentan die folgenden Optionen: -fs -zoom -x -y -double.

Du kannst den VIDIX-Treiber auch direkt als drittes Teilargument auf der Kommandozeile angeben:

mplayer -vo xvidix:mga_vid.so -fs -zoom -double Datei.avi

oder

mplayer -vo vesa:vidix:radeon_vid.so -fs -zoom -double -bpp 32 Datei.avi

Das ist allerdings gefährlich, und du solltest das lieber nicht tun. Hierbei wird die Verwendung des angegebenen Treibers erzwungen, und das Resultat ist unklar (dein Computer könnte sogar abstürzen). Du solltest das wirklich NUR DANN tun, wenn du absolut sicher bist, dass es funktioniert und MPlayer es nicht eh schon automatisch auswählt. Berichte den Entwicklern von deinen Erfahrungen. Die korrekte Art, VIDIX zu benutzen, ist ohne das dritte Teilargument, sodass MPlayer automatisch den richtigen Treiber aussucht.

Da VIDIX direkten Zugriff auf die Hardware benötigt, musst du MPlayer entweder als root starten oder der Programmdatei das SUID-Bit setzen (WARNUNG: Das ist ein Sicherheitsrisiko!). Alternativ kannst du auch spezielle Kernelmodule benutzen:

  1. Lade dir die Entwicklerversion der svgalib herunter (z.B. 1.9.17), ODER lade dir eine von Alex speziell für die Benutzung mit MPlayer modifizierte Version (die nicht die svgalib-Sourcen zum Compilieren benötigt) hier herunter.

  2. Compiliere das Modul im svgalib_helper-Verzeichnis (das im Verzeichnis svgalib-1.9.17/kernel/ gefunden werden kann, wenn du die Sourcen von der svgalib-Seite heruntergeladen hast), und lade es mit insmod.

  3. Um die entsprechenden Geräte im /dev-Verzeichnis zu erstellen, führe ein

    make device

    im Verzeichnis svgalib_helper als root aus.

  4. Verschiebe das Verzeichnis svgalib_helper nach mplayer/main/libdha/svgalib_helper.

  5. Wenn du die Sourcen von der svgalib-Seite heruntergeladen hast, dann musst du den Kommentar vor der CFLAGS-Zeile entfernen, die "svgalib_helper" enthält, und die sich in libdha/Makefile befindet.

  6. Compiliere erneut und installiere libdha.

8.2.13.1. ATI-Karten

Momentan werden die meisten ATI-Karten unterstützt, von der Mach64 bis hin zur neuesten Radeon.

Es gibt zwei compilierte Binaries: radeon_vid für Radeons und rage128_vid für Rage128-Karten. Du kannst entweder eine der beiden erzwingen oder das VIDIX-System automatisch alle verfügbaren Treiber ausprobieren lassen.

8.2.13.2. Matrox-Karten

Matrox G200, G400, G450 und G550 sollen funktionieren.

Der Treiber unterstützt Videoequalizer und sollte fast genauso schnell wie der Matrox-Framebuffer sein.

8.2.13.3. Trident-Karten

Es gibt einen Treiber für den Trident Cyberblade/i1-Chipsatz, der auf VIA Epia-Mainboards eingesetzt wird.

Der Treiber wurde von Alastair M. Robinson geschrieben und weiterentwickelt.

8.2.13.4. 3DLabs-Karten

Auch wenn es einen Treiber für 3DLabs GLINT R3-Chips und Permedia3-Chips gibt, so hat noch niemand diese getestet. Feedback wird deswegen gern gesehen.

8.2.13.5. nVidia-Karten

Ein einmaliges Feature des nvidia_vid-Treibers ist seine Fähigkeit, Video auf einfacher, purer Textkonsole darzustellen - ohne Framebuffer oder X magic oder was auch immer. Zu diesem Zweck müssen wir die cvidix-Videoausgabe verwenden, wie folgendes Beispiel zeigt:

mplayer -vo cvidix example.avi

8.2.13.6. SiS-Karten

Dies ist ein sehr experimenteller Code, ähnlich nvidia_vid.

Er wurde auf SiS 650/651/740 getestet (die verbreitetsten Chipsets in den SiS-Versionen der Boxen von "Shuttle XPC"-Barebones)

Berichte erwartet!

8.2.14. DirectFB

"DirectFB ist eine Grafikbibliothek, deren Zielplattform eingebettete Systeme sind. Sie bietet maximale Hardwarebeschleunigung bei minimalem Ressourcenverbrauch und minimalem Overhead." - Zitat von http://www.directfb.org.

Ich lasse die DirectFB-Features in dieser Sektion weg.

Obwohl MPlayer nicht als "Videoprovider" bei DirectFB unterstützt wird, bietet dieser Treiber Videowiedergabe mittels DirectFB. Die Wiedergabe ist - natürlich - hardwarebeschleunigt. Bei meiner Matrox G400 war der DirectFB genauso schnell wie XVideo.

Versuche immer die neueste Version von DirectFB zu verwenden. Du kannst DirectFB-Optionen mit der -dfbopts-Option auf der Kommandozeile angeben. Layer-Auswahl erfolgt durch Angabe als Teilargument, z.B. mit -vo directfb:2 (Layer -1 ist der Standardwert: automatische Layerauswahl).

8.2.15. DirectFB/Matrox (dfbmga)

Bitte lies die DirectFB-Sektion zu generellen Informationen über DiretcFB.

Dieser Videoausgabetreiber wird auf einer Matrox G400/G450/G550-Karten den CRTC2 (des zweiten Ausgangs) aktivieren und damit das Video unabhängig vom primären Ausgang anzeigen.

Anweisungen, um dies zum Laufen zu bringen, stehen direkt in der HOWTO oder der README auf der Homepage von Ville Syrjala.

Anmerkung

Die erste DirectFB-Version, mit der wir das zum Laufen gebracht haben, war 0.9.17 (sie ist fehlerhaft, benötigt den surfacemanager von oben erwähnter URL). Wie auch immer, eine Portierung des CRTC2-Codes für mga_vid ist bereits in Arbeit. Patches sind willkommen.