MandrakeSoft
Mai 1999
Nach erfolgter Installation müssen Sie möglicherweise noch einige Feineinstellungen an Ihrem neuen Linux-Mandrake System vornehmen, z.B., falls Sie Ihre Grafikkarte oder Ihren Drucker bisher nicht installieren konnten. Sie können auch die Dienste (``Daemons'') einstellen, die auf Ihrem System laufen. Nun, da Ihr Linux-Mandrake installiert ist, haben Sie soviel Zeit dazu wie Sie wollen.
Wenn Sie aus irgend einem Grund den LILO reinstallieren müssen, benötigen
Sie dazu die Datei /etc/lilo.conf
. Diese Datei enthält eine Beschreibung der
Platte, die Linux erkennen soll. Die Datei muss erstellt werden wenn die
Installation des LILO während der Systeminstallation scheiterte. Dazu
benutzen Sie als User root[9] einen Editor (kedit, jed, emacs, vi...)
und editieren /etc/lilo.conf
. Mit kedit, zum Beispiel, schreiben Sie: kedit
/etc/lilo.conf
.
Hier ist ein einfaches Beispiel: Ihr Computer enthält ein Linux System und ein
DOS System auf zwei Partitionen der ersten Festplatte (/dev/hda
). Die zu
erstellende /etc/lilo.conf
sollte dann so aussehen (bei dem Kernel 2.0.36) :
boot=/dev/hda map=/boot/map install=/boot/boot.b prompt timeout=50 image=/boot/vmlinuz label=linux root=/dev/hda1 read-only other=/dev/hda2 label=dos table=/dev/hda
Natürlich müssen Sie diese Einstellungen an Ihre Gegebenheiten anpassen (SCSI Platten, mehrere Platten, usw.).
Um LILO mit den Werten Ihrer neuen Datei /etc/lilo.conf
zu installieren,
schreiben Sie einfach /sbin/lilo
. Sie sehen eine ähnliche Meldung wie:
Added linux *
(dieses System wird als Standard geladen)
Added dos
Wenn Sie nach erfolgter Installation Ihre Maus neu einstellen müssen, können Sie das im Text Modus mit dem Tool mouseconfig erreichen. Dazu öffnen Sie eine Shell (Terminal-Emulator: kvt oder xterm) und schreiben ``mouseconfig''.
Hat Ihre Maus nur zwei Tasten, so sollten Sie die Option » emulate the third button « aktivieren, da Sie unter X die mittlere Maustaste zum Kopieren/Einfügen zwischen den Anwendungen benötigen (nachdem Sie Text mit der linken Maustaste markiert haben).
Die Installation der Grafikkarte war unter Linux traditionsgemäß eine
schwierige Angelegenheit, da man eine Konfigurationsdatei manuell mit den
entsprechenden Kartenparametern zu versehen hatte! Dank mehrerer Programme,
die diese Konfigurationsdatei automatisch erstellen ist das jetzt einfacher
geworden: xf86config
und Xconfigurator
.
In den meisten Fällen reicht Xconfigurator
aus aber manchmal muss das
nicht ganz so freundliche xf86config
benutzt werden.
Folgende Informationen werden vor dem Start benötigt:
Bei der ersten Frage kann Ihnen jeder Computerhändler helfen. Zur Beantwortung der zweiten Frage sollten Sie auf der Linux-Mandrake Website[10] nachschauen, ob Ihre Karte unterstützt wird oder nicht (die Liste wird laufend erneuert). Die dritte Frage ist nicht unbedingt entscheidend, da ein moderner Monitor leicht eine Auflösung von 1024x768/60 Hz im non-interlaced Modus unterstützt. Also können Sie einfach die Werte eintragen, die der Beschreibung Ihres Monitors am nächsten kommen.
Jetzt benutzen Sie Xconfigurator
(schreiben Sie: Xconfigurator
)
und folgen sorgfältig den Anweisungen. Schlimmstenfalls müssen Sie einen VGA16
Server auswählen, der mit fast allen Karten funktioniert aber dessen Auflösung
sehr
schlecht ist.
Zuerst stellen Sie fest, ob Ihre Netzwerkkarte von Linux erkannt wird. Beim
Bootvorgang sollte eine oder mehrere Zeilen erscheinen, in denen "eth0
"
(Ethernet
) erwähnt wird. Zur Konfiguration Ihres Netzwerkes können Sie
zwischen "linuxconf" (auf der Konsole oder unter X Window) und "netcfg" (nur
unter X Window) wählen.
Zum Start dieser Programme schreiben Sie "linuxconf" oder "netcfg" in einer Shell (oder drücken Sie die rechte » Maustaste « –> » Ausführen «). Beide Programme können auch über » K «-Menue –> » non KDE Applications « –> » System « gestartet werden.
Die Konfiguration einer Ethernet
-Karte oder eines Netzwerks verlangt
einige Kenntnisse des Gebietes. Lesen Sie dazu die "HOWTOs" über
dieses Thema (alle HOWTOs finden Sie auf der Mandrake CD-ROM im
Verzeichnis /doc
) und/oder kaufen Sie sich ein Buch, z.B., "Linux
Wegweiser für Netzwerker" (O'Reilly Verlag).
In Linux-Mandrake sind einige Hilfsprogramme für Ihr Netzwerk enthalten. Neben den bekannten Kommandozeilen-Befehlen (ifconfig, netstat, ping, traceroute, telnet, ftp, rsh, finger, etc.) gibt es auch mehr "visuelle" Konfigurationshilfen im » K «-Menue.
Die meisten der handelsüblichen Drucker können unter Linux verwendet werden. In Mandrake können Sie das Hilfsprogramm "printtool" zum Setup Ihres Druckers benutzen. Es wird durch "printtool" in einer Shell gestartet. Printtool können Sie auch über das » K «-Menue –> non KDE Applications –> System –> Printtool erreichen.
Nun können Sie die passenden Optionen für Ihre Hardware auswählen. Sehen Sie sich auch die entsprechenden HOWTOs an (Printing-HOWTO...).
Linux erkennt die meisten der aktuellen Soundkarten, wie z.B. alle
"Soundblaster"-Karten. Zur Konfiguration schreiben Sie einfach
/usr/sbin/sndconfig
.
Folgen Sie den Anweisungen und zögern Sie nicht, andere Parameter auszuprobieren, falls die Installation nicht funktioniert. Und denken Sie daran, Ihren Verstärker und/oder die Lautsprecher einzuschalten und die Lautstärke richtig einzustellen ;-)
In Linux-Mandrake gibt es verschiedene Sound-Programme, wie den Soundmixer, und die Abspielprogramme für MIDI, MPEG3 und WAV/AU....
Ihr Linux System enthält viele Dienste und Mechanismen deren Funktion und
Verhalten durch viele Konfigurationsdateien eingestellt wird. Durch das
Textformat sind diese Dateien für jeden (englisch-kundigen!) Benutzer leicht
zu lesen. Die meisten dieser Dateien befinden sich im Verzeichnis /etc
.
"linuxconf" ist ein sogenanntes grafisches "Frontend", das es ermöglicht, die Parameter Ihres Linux Systems leicht (mit der Maus) und genau einzustellen.
Zum Gebrauch von linuxconf muss man ``root'' sein. Es wird mit "linuxconf" oder über das » K «-menu –> non KDE Applications –> System –> linuxconf gestartet. linuxconf kann ebenso auf der Konsole oder innerhalb von Netscape benutzt werden.