MandrakeSoft
Mai 1999
Hier haben wir die Erklärungen für einige Begriffe gesammelt, sowohl aus der Linux-Welt als auch mehr allgemeine Begriffe.
Linux-Mandrake organisiert die Benutzer in einzelnen Accounts auf der Maschine. Ein Account ist eine Sammlung von Parametern (persönliches Verzeichnis, Login, Alias, Shell mit ihren Variablen, usw ...), die Ihre Arbeitsumgebung bestimmen.
Alias-Begriffe sind Abkürzungen von Befehlen. Normalerweise kürzen Sie
Shell-Befehle ab. Zur Schaffung eines neuen Alias schreiben Sie:
alias alias_name='Befehl'
Lesen Sie den entsprechenden Absatz im Handbuch.
Programme haben ein Binärformat, wenn sie direct von einem Computer verarbeitet werden können. Das Binärformat entsteht durch Kompilation aus dem Quell-Code.
Der Startvorgang. Während dieses Vorganges wird der Kernel und die Module geladen und die Dienste gestartet. Anschließend können Sie mit dem System arbeiten.
Siehe Services.
Unter Linux-Mandrake ist es normal, daß ein Programm zur Funktion andere Programme und/oder Bibliotheken braucht. Also sagen wir, es ist abhängig von anderen Programmen. Das RPM-Format behandelt diese Abhängigkeiten und wird nicht erlauben, daß Sie ein Programm installieren wenn die anderen Programme, ohne die es nicht funktioniert, nicht vorhanden sind.
Standardmäßiges Binärformat für Linux-Programme. Es ersetzt das alte a.out-Format, das nicht mehr benutzt wird.
Sehr leistungsfähiger Texteditor. Seine Stärke besteht in der Möglichkeit mit der LISP-Sprache zahllose Erweiterungen zu schaffen.
Protokoll für die Kommunikation zwischen Computern in einem lokalen Netzwerk. Via Ethernet können Verbindungen mit einer maximalen Geschwindigkeit von 10 Mbits/s stattfinden. Zwei weiter entwickelte Protokolle bieten Geschwindigkeiten von 100 Mbits/s (FastEthernet) und 1000 Mbits/s (GigaEthernet).
Ext2 ist das Dateisystem unter Linux. Seine Eigenschaften bieten unter anderem Berechtigungen, hohe Verfügbarkeit und die Verwaltung von Quoten.
File Transfer Protocol. Ein Protokoll, das zum Senden und empfangen von Dateien dient. Das ursprüngliche Programm ftp läuft im Textmodus. Es gibt jedoch viele grafische Versionen.
Das Projekt der Free Software Foundation trägt den Namen GNU (``GNU is
Not Unix''). Das Ziel ist die Schaffung einer kompletten Computer Umgebung
mit freier Software. GNU's bekannteste Software ist der Compiler gcc
.
Obwohl Linux eine Menge Software des GNU Projektes enthält ist es kein Teil
des GNU Projektes.
Persönliches Verzeichnis. Jedem Benutzer von Linux-Mandrake wird ein
persönliches Verzeichnis zugeordnet, das wiederun ein Unterverzeichnis von
/home
ist.
Das » K « Desktop Environment ist der grafische Standard für Linux-Mandrake. Daher ist Ihr Desktop leicht zu benutzen und das Linux-Mandrake System verlangt keine lange Einarbeitungszeit.
Der Kernel ist das Herz des Linux Betriebssystems. Die neueste Entwicklung ist der Kernel 2.2.x. Sein Code umfasst etwa 7 Millionen Zeilen und wird immer noch von Linus Torvalds betreut.
Eine Aktion, bei der der Quell-Code in ein binäres Programm übersetzt wird, das der Computer direkt ausführen kann. Gcc ist der am häufigsten genutzte Compiler unter Linux.
Nicht-grafische Linux Oberfläche. Der Konsolenmodus wird auf Servern und von Linux-Experten benutzt.
Zusammenfassung von Code, der von verschiedenen Anwendungen genutzt wird. Das Äquivalent zu den DLL-Dateien unter Microsoft Windows.
Ein Link ist ein Verweis auf eine andere Datei. Die bekanntesten sind symbolische Links: sie erlauben den Zugriff auf eine Datei außerhalb ihres Verzeichnisses.
Anmeldeprozess. Da Linux-Mandrake ein Multi-User-System ist, müssen Sie sich dem System bekannt machen (identifizieren), um auf Ihre Rechte und Dateien zugreifen zu können. Der Anmeldevorgang umfasst zwei Stufen: den Login-Namen und das Passwort.
Ein System, das es Ihnen ermöglicht, eine Verbindung mit Ihrem Computer aufzubauen als ob es ein fremder Computer sei. Loopback ist für ein gutes Linux System unverzichtbar.
Master Boot Record (oder Boot Sektor). Der Boot Sektor enthält Informationen über die Systeme, die von dem Computer gestartet werden können. Das Werkzeug LILO beschreibt den Boot Sektor mit diesen Informationen.
Ein Mount Point ist ein Verzeichnis, dem ein Gerät zugeordnet ist.
Beispielsweise ist der Mount Point für ein CD-ROM-Laufwerk /mnt/cdrom
.
Damit Linux ein Gerät benutzen kann, muss es vom System erkennbar sein. Wir sprechen daher vom ``mounting'' (einbinden) eines Gerätes.
Das bedeutet, daß der Computer mehr als einen Prozessor hat. Der Kernel 2.2.x hat die Unterstützung für Multi-Prozessor-Systeme (MPS) sehr verbessert.
Network File System. Ein Protokoll, das benutzt wird, um ein Verzeichnis mit mehreren Computern zu teilen. Der Computer, der das Verzeichnis enthält, wird ``Host'' genannt, die anderen sind Clients.
Betriebssystem. Das Betriebssystem ist ein Programm, das die Verbindung zwischen Anwendungen (wie Netscape oder Corel WordPerfect) und der Hardware herstellt.
Zugriffspfad. Die Variable PATH beschreibt die Verzeichnisse, in denen die Shell nach ausführbaren Programmen sucht. Der Befehl echo $PATH zeigt Ihnen die zu benutzenden Eingabeparameter (jedes Verzeichnis ist durch einen Doppelpunkt abgetrennt).
Die Pipe (die man mit der Kombination AltGr
+<
auf einer deutschen
Tastatur eingibt) übergibt den Output eines Programms an ein anderes
Programm. Beispielsweise übergibt der Befehl ls | less
den Output
von ls an das Programm less.
Eine Reihe von Spezifikationen der Unix Gruppe, herausgegeben um die Kompatibilität der Programme unter verschiedenen Unix Systemen zu garantieren. Linux-Mandrake ist Posix kompatibel.
In Ihrem Verzeichnisbaum sehen Sie ein Verzeichnis namens /proc
. Diese
Verzeichnis existiert jedoch nicht auf Ihrer Festplatte! Es wird dynamisch vom
Kernel erschaffen und gibt Auskunft über die gerade laufenden Prozesse.
Der Prompt ist das Eingabezeichen auf der Kommandozeile. Allgemein erscheint
er in der Form:
fred@yoda fred
, das wir in der Dokumentation durch $
ersetzt haben.
Ein Prozess wird von jedem Programm generiert, das gestartet wird. Er stellt einen Task dar, dem der Kernel eine Nummer (PID) und Resourcen zuteilt.
RedHat Package Manager. RPM ist eine Bezeichnung sowohl für ein Programm als auch für ein Dateiformat. Das RPM-Format ermöglicht die einfache Installation von Programmen und das Durchführen von verschiedenen Handlunge mit RPM-Paketen. In Linux-Mandrake ist dieses einfache aber leistungsfähige Werkzeug Standard.
Der Name ``root'' bezeichnet sowohl das Stammverzeichnis (/
) als auch den
Superuser. Der Superuser ist der einzige Benutzer mit allen
Konfigurationsrechten.
Runlevels werden vom System benutzt, um festzulegen, welche Dienste gestartet
oder beendet werden sollen. Level 3 ist der Standardlevel. Level 6 löst einen
Neustart aus und Level 0 hält das System an. Der Level kann durch Eintrag in
der Datei /etc/inittab
geändert werden.
Auch Daemons genannt. Dienste laufen im Hintergrund und warten auf bestimmte Anfragen. Der telnet Dienst beispielsweise, wartet auf telnet Anforderungen. Die Liste der Programme, die zum Gebrauch verfügbar sind, ist konfigurierbar und hängt davon ab, welchen Gebrauch Sie von Ihrem Computer machen.
Die Shell ist die Schnittstelle, die Ihre Befehle an den Kernel übermittelt. Es gibt mehrere Shells: bash, C Shell, zsh, usw ... . Die Bash Shell ist die bekannteste davon.
Der Quell-Code (Source) stellt das Programm dar, wie es der Programmierer geschrieben hat, vor der Kompilation. Der Quell-Code muss verändert werden, wenn man ein Programm an bestimmte Bedürfnisse anpassen will.
Linux benutzt eine virtuelle Datei auf der Festplatte um Daten dort abzulegen, wenn der Arbeitsspeicher voll ist. Im Gegensatz zu anderen Betriebssystemen nutzt Linux eine dafür bestimmte Partition, gnannt Swap Partition.
Verbindungsprogramm. Telnet ermöglicht Ihnen, Programme auf anderen Computern auszuführen, so als lägen Sie auf Ihrem Computer und Sie können die Resultate auf Ihrem eigenen Bildschirm verfolgen.
Familie von Betriebssystemen. Alle Unix Systeme bieten Multitasking und sind Multi-User-Systeme. Linux-Mandrake ist ein spezielles Unix System.
Text Editor. Einfach und zugleich sehr leistungsfähig, ist er schwierig im Gebrauch, da er keine grafische Oberfläche besitzt. Bei Problemfällen ist er jedoch oft der einzige verfügbare Editor. Daher sollte jeder Linux System Administrator damit umgehen können!
Wildcards (Platzhalter) werden benutzt um bei Suchoperationen Zeichenfolgen zu ersetzen. Das Symbol '*' steht für eine Zeichenfolge während '?' ein einzelnes Zeichen ersetzt.
Terminal Fenster. Sie können darin Shell-Befehle unter X Window ausführen. Es gibt noch andere Programme mit der gleichen Aufgabe: rxvt, Terminal, Konsole, aterm, ... .
Ein X Terminal ist ein Computer, der nur Programme ausführt und die Daten auf einem anderen Computer speichert. X Terminals erlauben eine einfache Konfiguration, abhängig von der gewünschten Performance.
Name der Gruppe von Programmen und Bibliotheken, die das grafische Umfeld erstellen und verwalten. Linux benutzt eine Version, die XFree86 genannt wird.