2.2.1 Übliche Notation für Tasteninstrumente
Dieser Abschnitt zeigt allgemeine Eigenschaften des Notensatzes, die für die meisten Instrumente mit mehreren Systemen benötigt werden.
Referenz für Tasteninstrumente | ||
Notensysteme manuell verändern | ||
Automatischer Systemwechsel | ||
Stimmführungslinien | ||
Hälse über beide Systeme |
Referenz für Tasteninstrumente
Tasteninstrumente werden normalerweise auf einem Klaviersystem notiert. Es besteht aus zwei Notensystemen, die durch eine Klammer verbunden sind. Die gleiche Notation wird auch für andere Tasteninstrumente sowie Harfen verwendet. Orgelmusik wird normalerweise auf zwei Systemen innerhalb eines Klaviersystems notiert, denen noch ein drittes normales Notensystem für die Pedaltöne hinzugefügt wird.
Die Systeme eines Klaviersystems sind ziemlich unabhängig, aber Stimmen können bei Bedarf zwischen den Systemen wechseln.
Einige häufige Besonderheiten von Notation für Tasteninstrumenten wird an anderen Stellen besprochen:
- Noten für Tasteninstrumente haben oft mehrere Stimmen und die Anzahl der Stimmen kann sich häufig ändern. Das ist beschrieben in Auflösung von Zusammenstößen.
- Noten für Tasteninstrumente kann auch parallel, Takt für Takt notiert werden, wie gezeigt in Musik parallel notieren.
- Fingersatz wird erklärt in Fingersatzanweisungen.
- Orgelpedal-Zeichen werden als Artikulationszeichen notiert, siehe Liste der Arktikulationszeichen.
- Vertikale Rasterlinien können erstellt werden, siehe Gitternetzlinien.
- Noten für Tasteninstrumente beinhalten oft Laissez vibrer-Bögen und Bindebögen mit Arpeggio oder Tremolo, siehe hierzu Bindebögen.
- Arpeggios können auch zwischen den Systemen verbunden werden, siehe hierzu Arpeggio.
- Tremolo-Zeichen finden sich in Tremolo-Wiederholung.
- Viele der Optimierungen, die für Tastenmusik nötig sein können, sind demonstriert in Beispiele aus dem Leben.
- Unsichtbare Noten können eingesetzt werden, um Überbindungen zwischen Stimmen zu setzen, siehe Andere Benutzung von Optimierungen.
Siehe auch
Handbuch zum Lernen: Beispiele aus dem Leben, Andere Benutzung von Optimierungen.
Notationsreferenz: Systeme gruppieren, Instrumentenbezeichnungn, Auflösung von Zusammenstößen, Musik parallel notieren, Fingersatzanweisungen, Liste der Arktikulationszeichen, Gitternetzlinien, Bindebögen, Arpeggio, Tremolo-Wiederholung.
Schnipsel: Keyboards.
Referenz der Interna: PianoStaff.
Bekannte Probleme und Warnungen
Dynamikzeichen werden nicht automatische zwischen den Systemen
zentriert, aber es gibt hierzu Lösungen. Eine Möglichkeit ist
die Vorlage „Klavier mit zentrierten Lautstärkebezeichnungen“
im Abschnitt
Klaviervorlagen; eine andere Möglichkeit
ist es, die staff-padding
-Eigenschaft von
Lautstärkebezeichnungen zu erhöhen, wie gezeigt in
Verschieben von Objekten.
Notensysteme manuell verändern
Stimmen können mit dem Befehl
\change Staff = Systembezeichnung
manuell erzielt werden. Die Zeichenkette Systembezeichnung
ist die Bezeichnung des Systems. Damit wird die aktuelle Stimme
vom aktuellen System zu dem System mit der Systembezeichnung
gewechselt. Üblicherweise ist die Systembezeichnung "up"
oder "down"
, "RH"
oder "LH"
.
Balken zwischen den Systemen werden automatisch erstellt:
\new PianoStaff << \new Staff = "oben" { <e' c'>8 \change Staff = "unten" g8 fis g \change Staff = "oben" <g'' c''>8 \change Staff = "unten" e8 dis e \change Staff = "oben" } \new Staff = "unten" { \clef bass % System aufrecht erhalten s1 } >>
Wenn die Balken verändert werden müssen, sollte zuerst die Richtung des Balkens beeinflusst werden. Die Balkenposition wird dann von der Mitte des Systems gemessen, dass näher am Balken ist. Ein einfaches Beispiel ist gezeigt in Überlappende Notation in Ordnung bringen.
Siehe auch
Handbuch zum Lernen: Überlappende Notation in Ordnung bringen.
Notationsreferenz: Hälse, Automatische Balken.
Schnipsel: Keyboards.
Referenz der Interna: Beam, ContextChange.
Automatischer Systemwechsel
Stimmen können angewiesen werden, automatisch zwischen dem oberen und unteren System zu wechseln. Die Syntax hierfür lautet:
\autochange …Noten…
Damit werden zwei Notensysteme innerhalb des aktiven Klaviersystems
erstellt, die „oben“ (up
) und „unten“ (down
) genannt
werden. Auf dem unteren System wird als Standard der Bassschlüssel
gesetzt. Der Wechsel wird automatisch basierend auf der Tonhöhe der Note
vorgenommen (als Wechselpunkt gilt das eingestrichene C). Dabei
wird die Richtung auch über Pausen hinweg im Voraus bestimmt.
\new PianoStaff { \autochange { g4 a b c' d'4 r a g } }
Ein \relative
-Abschnitt, der sich außerhalb des
\autochange
-Abschnittes befindet, hat keinen Einfluss auf die
Notenhöhen.
Wenn individuelle Kontrolle über die einzelen Systeme benötigt
wird, können sie manuell mit den Bezeichnungen "up"
und
"down"
erstellt werden. Der \autochange
-Befehl
wechselt dann die Stimme zwischen den Systemen.
Achtung: Wenn Systeme manuell erstellt werden, müssen sie genau
die Bezeichnungen |
Systeme müssen etwa manuell erstellt werden, damit die Tonart im unteren System gesetzt werden kann:
\new PianoStaff << \new Staff = "up" { \new Voice = "melodieEins" { \key g \major \autochange \relative c' { g8 b a c b d c e d8 r fis, g a2 } } } \new Staff = "down" { \key g \major \clef bass } >>
Siehe auch
Notationsreferenz: Notensysteme manuell verändern.
Schnipsel: Keyboards.
Referenz der Interna: AutoChangeMusic.
Bekannte Probleme und Warnungen
Die Auteilung auf die Systeme geschieht nicht unbedingt an optimaler Stelle. Für bessere Qualität müssen die Wechsel manuell eingestellt werden.
Akkrode werde nicht über die Systeme verteilt, sie werden dem System zugewiesen, auf dem sich ihre erste Note befinden würde.
Stimmführungslinien
Immer, wenn eine Stimme von einem Klaviersystem zu dem anderen wechselt, kann automatisch eine Linie zur Verdeutlichung des Stimmenverlaufs ausgegeben werden:
\new PianoStaff << \new Staff = "eins" { \showStaffSwitch c1 \change Staff = "zwei" b2 a } \new Staff = "zwei" { \clef bass s1*2 } >>
Vordefinierte Befehle
\showStaffSwitch
,
\hideStaffSwitch
.
Siehe auch
Schnipsel: Keyboards.
Referenz der Interna: Note_head_line_engraver, VoiceFollower.
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Hälse über beide Systeme
Akkorde, die über zwei Systeme reichen, können erstellt werden, indem die Länge der Hälse im unteren System vergrößert wird, bis sie zum oberen System hinauf reichen bzw. umgekehrt bei Hälsen, die nach unten zeigen.
\new PianoStaff << \new Staff { \relative c' { f8 e4 d8 d f e4 } } \new Staff { \relative c' { << { \clef bass % Hals kann das andere System überschneiden \override Stem #'cross-staff = ##t % Hälse verlängern um anderes System zu erreichen \override Stem #'length = #12 % keine doppelten Fähnchen \override Stem #'flag-style = #'no-flag % Balken verhindern a8 g4 f8 f bes\noBeam g4 } \\ { f,2 bes4 c } >> } } >>
Ausgewählte Schnipsel
Indicating cross-staff chords with arpeggio bracket
An arpeggio bracket can indicate that notes on two different staves are
to be played with the same hand. In order to do this, the
PianoStaff
must be set to accept cross-staff arpeggios and the
arpeggios must be set to the bracket shape in the PianoStaff
context.
(Debussy, Les collines d’Anacapri, m. 65)
\paper { ragged-right = ##t } \new PianoStaff << \set PianoStaff.connectArpeggios = ##t \override PianoStaff.Arpeggio #'stencil = #ly:arpeggio::brew-chord-bracket \new Staff { \relative c' { \key b \major \time 6/8 b8-.(\arpeggio fis'-.\> cis-. e-. gis-. b-.)\!\fermata^\laissezVibrer \bar "||" } } \new Staff { \relative c' { \clef bass \key b \major << { <a e cis>2.\arpeggio } \\ { <a, e a,>2. } >> } } >>
Siehe auch
Schnipsel: Keyboards.
Referenz der Interna: Stem.
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