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3.3.2 Umgebungen erstellen
Es gibt nur einen Kontext der obersten Ebene: der
Score
-Kontext. Er wird mit dem \score
-Befehl,
oder – in einfacheren Partituren – automatisch
erstellt.
Wenn nur ein System vorhanden ist, kann man es ruhig
LilyPond überlassen, die Voice
- und Staff
-Kontexte
zu erstellen, aber für komplexere Partituren ist es notwendig,
sie mit einem Befehl zu erstellen. Der einfachste Befehl
hierzu ist \new
. Er wird dem musikalischen Ausdruck
vorangestellt, etwa so:
\new Typ musikalischer Ausdruck
wobei Typ eine Kontextbezeichnung (wie etwa Staff
oder
Voice
) ist. Dieser Befehl erstellt einen neuen Kontext und
beginnt, den muskalischen Ausdruck innherhalb dieses
Kontexts auszuwerten.
Beachten Sie, dass es keinen \new Score
-Befehl gibt: der
Partitur-Kontext der obersten Ebene wird mit dem Befehl \score
begonnen.
Wir haben schon viele explizite Beispiel gesehen, in denen
neue Staff
- und Voice
-Kontexte erstellt wurden, aber
um noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, wie diese Befehle benutzt
werden, hier ein kommentiertes Beispiel aus dem richtigen Leben:
\score { % Beginn des einen musikalischen Ausdrucks << % Beginn von gleichzeitigen Systemen \time 2/4 \new Staff { % RH-System erstellen \key g \minor \clef "treble" \new Voice { % Stimme für RH Noten erstellen \relative c'' { % Beginn von RH Noten d4 ees16 c8. | d4 ees16 c8. | } % Ende RH-Noten } % Ende der RH Stimme } % Ende RH-System \new Staff << % LH System erstellen, braucht zwei gleichzeitige Stimmen \key g \minor \clef "bass" \new Voice { % LH Stimme eins erstellen \voiceOne \relative g { % Beginn von LH Stimme eins Noten g8 <bes d> ees, <g c> | g8 <bes d> ees, <g c> | } % Ende von LH Stimme eins Noten } % Ende LH Stimme eins \new Voice { % LH Stimme zwei erstellen \voiceTwo \relative g { % Beginn von LH Stimme zwei Noten g4 ees | g4 ees | } % Ende der LH Stimme zwei Noten } % Ende der LH Stimme zwei >> % Ende LH System >> % Ende der gleichzeitigen Systeme } % Ende des einen zusammengesetzten Musikausdrucks
(Beachten Sie, dass wir hier alle Zeilen, die eine neue
Umgebung entweder mit einer geschweiften Klammer ({
)
oder doppelten spitzen Klammern (<<
) öffnen, mit
jeweils zwei Leerzeichen, und die entsprechenden
schließenden Klammern mit der gleichen Anzahl Leerzeichen
eingerückt werden. Dies ist nicht erforderlich, es wird aber
zu einem großen Teil die nicht passenden Klammerpaar-Fehler
eliminieren und ist darum sehr empfohlen. Es macht es
möglich, die Struktur einer Partitur auf einen Blick zu
verstehen, und alle nicht passenden Klammern
erschließen sich schnell. Beachten Sie auch, dass das
untere Notensystem mit eckigen Klammern erstellt wird,
denn innerhalb dieses Systems brauchen wir zwei Stimmen,
um die Noten darzustellen. Das obere System braucht
nur einen einzigen musikalischen Ausdruck und ist deshalb
von geschweiften Klammern umschlossen.)
Der \new
-Befehl kann einem Kontext auch einen
Namen zur Identifikation geben, um ihn von anderen Kontexten des
selben Typs zu unterscheiden:
\new Typ = Name musikalischer Ausdruck
Beachten Sie den Unterschied zwischen der Bezeichnung des
Kontexttyps (Staff
, Voice
, usw.) und dem
Namen, der aus beliebigen Buchstaben bestehen kann
und vom Benutzer frei erfunden werden kann. Zahlen und
Leerzeichen können auch benutzt werden, in dem Fall
muss der Name aber von doppelten Anführungszeichen
umgeben werden, also etwa
\new Staff = "Mein System 1" musikalischer Ausdruck
.
Der Name wird
benutzt, um später auf genau diesen spezifischen Kontext
zu verweisen. Dieses Vorgehen wurde schon in dem Abschnitt
zu Gesangstexten angewandt, siehe Stimmen und Text.
Siehe auch
Notationsreferenz: Umgebungen erstellen.
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