Obwohl es noch einige wenige digitale Kameras mit seriellem Anschluß (RS-232) geben mag, benutzen heute fast alle Digitalkameras USB. Wir gehen daher davon aus, dass Sie ebenfalls eine USB-Kamera benutzen.
Die GNU/Linux-Software zur Kommunikation mit Digitalkameras benutzt allgemein die Gphoto2-Bibliothek. Informationen über unterstützte Kameras erhalten Sie in der Kameraliste von GPhoto2. Wenn Ihre Kamera das Picture Transfer Protocol (PTP) benutzt, wird sie möglicherweise unterstützt, auch wenn Sie nicht auf der Liste bei Gphoto2 erscheint.
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Tip |
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Schauen Sie sich auch die sehr umfassende Website Digital Camera Support for UN*X an. |
Schließen Sie Ihre Kamera an einem freien USB-Anschluß an, schalten Sie das Gerät auf “Wiedergabe”[4] und öffnen Sie digiKam über das Menü ( + → ). Wenn Ihre Kamera nicht im Menüpunkt aufgeführt wird, wählen Sie den im gleichen Menü vorhandenen Punkt und klicken Sie auf . Misslingt die Erkennung, dann klicken Sie auf und suchen Sie Ihr Kameramodell in der angezeigten Liste oder Sie geben die Parameter Ihrer Kamera ein und schließen die Eingabe mit ab.
Wenn Ihre Digitalkamera nicht erkannt wird, können Sie immer noch einen USB “Kartenleser” benutzen, mit dem Sie den Speicherchip der Kamera einlesen. Der Chip wird normalerweise in das Verzeichnis /mnt/removable
oder /mnt/memory_card
eingehängt, so dass Sie auf ihn wie auf jedes andere Speichermedium zugreifen können. Es existieren vielerlei Kartenleser, die alle die üblichen Speicherchips unterstützen: Compact Flash, Secure Digital, usw.
Wenn Sie einen Laptop mit einem PCMCIA-Schacht besitzen, können Sie auch ATA Fotospeicher PCMCIA-Adapter benutzen. Sie werden wie andere ATA-Geräte eingehängt (CD-ROM, Festplatte, usw.) und Sie können auf Ihre Bilder zugreifen. Dies ist die schnellste Methode, Fotospeicher anzusprechen und die Batterie Ihrer Digitalkamera wird dabei auch noch geschont.
Starten Sie → aus dem Menü und markieren Sie die zu übertragenden Bilder im Importfenster von digiKam (siehe Figure 5.8, “Auswahl der Bilder zur Übertragung”). Dann klicken sie auf und wählen die Option Ausgewählte herunterladen. Wählen (oder erstellen) Sie nun das Album, in dem die Bilder gespeichert werden sollen und klicken Sie auf : die ausgesuchten Bilder werden in das Album übertragen[5].
Markieren Sie eine Anzahl von Bildern. wählen Sie → aus dem Menü und bestätigen Sie die Aktion. Die Bilder werden in den Mülleimer des Desktops verschoben. Tastaturkürzel: Umschalt-Entf.
Mit einem Doppelklick auf ein Bild öffnen Sie das Bearbeitungsfenster. Bedenken Sie, dass alle Bearbeitungsschritte mit der Bilddatei auf der Festplatte durchgeführt werden. Sie sollten auch daran denken, dass die Darstellung auf dem Bildschirm nicht dem Ausdruck des Bildes auf Fotopapier entspricht. Wenn Sie also beabsichtigen, Ihr Bild sowohl auszudrucken als auch online zu veröffentlichen, sollten Sie von Anfang an mit zwei verschiedenen Kopien des Bildes arbeiten.
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Mit der Tastenkombination Strg-Z machen Sie die letzte Änderung am Bild rückgängig. Nach dem Speichern des Bildes sind allerdings keine Rücknahmen von Änderungen mehr möglich. |
Wählen Sie + →
aus dem Menü und stellen Sie die Helligkeit, den Kontrast und die Gamma-Werte des Bildes mit den Schiebereglern ein, wobei eine Kopie des Bildes die Änderungen sofort anzeigt.
Öffnen Sie den Menüpunkt → , ziehen Sie das Rechteck auf den Teil der Kopie des Bildes, der als Voraussicht dient und stellen Sie die Schärfe mit dem Schieberegler ein.
Markieren Sie die Pupille des Auges, das korrigiert werden soll und öffnen Sie den Menüpunkt → . Wählen Sie nun die aggressive Methode (wenn das Auge exakt markiert wurde) oder die weiche Methode (wenn mehr als das Auge markiert wurde), um den Rote-Augen-Effekt des Blitzlichts zu reduzieren. Das gleiche Verfahren verwenden Sie bei dem anderen Auge (wenn nötig).
Bilder einer Multi-Megapixel-Kamera eignen sich gut für Papierabzüge, aber kaum für den Versand per E-Mail oder für eine Webseite. Öffnen Sie den Menüpunkt → , ändern Sie die Größe des Bildes (entweder in Pixeln oder prozentual) und geben sie an, ob das Seitenverhältnis beibehalten werden soll (empfohlen).
Sie können ein Bild auch unter Beibehaltung der Seitenverhältnisse zuschneiden. Öffnen Sie den Menüpunkt → , ziehen Sie das Rechteck auf der Kopie an die Stelle, die Sie behalten wollen und ziehen Sie das Rechteck dann auf die gewünschte Größe, wobei das Seitenverhältnis automatisch beibehalten wird.
Die meisten digitalen Kameras produzieren so genannte EXIF-Dateien (Exchangeable Image File Format). Diese enthalten zu jedem Bild Informationen über das Datum der Erstellung, die Kamera, die Belichtungszeit, die ISO-Einstellung, die Blende, usw.
Markieren Sie ein Bild, wählen Sie → und öffnen Sie den Karteireiter EXIF. Hier können Sie den Detailgrad der Informationen wählen: Einfach (zeigt nur die wichtigsten Einstellungen) oder Alle (zeigt alle verfügbaren EXIF-Informationen).
Um einem Bild eine Beschreibung oder einen Kommentar hinzuzufügen, markieren Sie das Bild, drücken die Taste F3 und geben Ihren Kommentar ein (siehe Figure 5.9, “Einen EXIF-Kommentar hinzufügen”).
Wenn Sie Ihre Bilder Ihrer Familie und Ihren Freunden zeigen möchten, können Sie sehr leicht ein “Webalbum” mit Ihren Bildern zusammenstellen. Öffnen Sie den Menüpunkt + → . Wählen Sie die Albumoptionen (Design, Größe und Format der Bilder und Vorschauen, usw.), geben Sie einen Zielordner an, in dem das Album gespeichert wird und klicken Sie abschließend auf : das Album wird Ihnen im Browser zur Kontrolle angezeigt (siehe Figure 5.10, “Vorschau eines Webalbums”). Jetzt können Sie das Album auf Ihre Website hochladen.