Zusammenfassung
Dateimanager haben sich zu echten Multifunktions-Applikationen entwickelt, welche sich nicht nur mit Standardaufgaben wie das Kopieren und Verschieben von Dateien beschäftigen. Tatsächlich kann man mit Konqueror Dateien verwalten, das LAN nach Ressourcen durchsuchen, Audiodateien (zum Beispiel MP3) abspielen, im Web surfen und viele andere Dinge tun.
In diesem Kapitel nehmen wir an, dass Sie schon einmal einen Dateimanager benutzt haben und dass es nicht erforderlich ist, grundlegende Funktionen zu beschreiben. Wir haben uns dazu entschieden, uns mit Konqueror, dem Standard-Dateimanager von KDE zu beschäftigen.
Sie starten Ihren Dateimanager durch Klick auf das Symbol Persönliches Verzeichnis oben links auf der Arbeitsfläche.
Der untere Teil des Fensters zeigt den Inhalt des gerade ausgewählten Verzeichnisses (direkt nach dem Start ist das Ihr persönliches Verzeichnis). Jede Datei oder Unterverzeichnis wird durch ein Symbol repräsentiert, aber Sie können die Darstellung auch ändern, im Menü -> . Im Hauptfenster kann auch eine Seitenleiste vorhanden sein (siehe „Seitenleiste“).
In der Hauptansicht kann auch auf der linken Seite eine Seitenleiste vorhanden sein, allerdings nicht direkt nach dem ersten Start von Konqueror. Zur Anzeige bzw. zum Verstecken der Seitenleiste wählen Sie im Menü -> , oder benutzen die Taste F9.
Es folgen kurze Beschreibungen der Symbole im Navigationsbereich von Konqueror:
Tabelle 10.2. Symbole im Navigationsbereich von Konqueror
Symbol | Bedeutung |
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![]() | Navigationsleiste. Mit diesem Symbol können Sie die Darstellung des Navigationsbereichs ändern, neue Ordner anlegen, usw. |
![]() | Lesezeichen. Hier haben Sie Zugriff auf Ihre am häufig genutzten Webseiten und FTP-Server. |
![]() | Geräte. Zeigt Ihnen die vorhandenen CD-ROMs, die Diskette, Wechselmedien (z.B. USB-Keys unter einem Festplatte-Eintrag) und Externe Verzeichnisse, z.B. NFS- oder SMB-Shares (siehe „Local Disc Sharing: Anwendern die gemeinsame Benutzung von Verzeichnissen erlauben“). |
![]() | Verlauf. Eine Liste der Verzeichnisse und Plätze im Internet (FTP, WWW. ...), die Sie im Laufe Ihrer Konqueror-Sitzung besucht haben. |
![]() | Persönliches Verzeichnis. Ihr persönliches Verzeichnis, in dem Ihre persönlichen Dateien liegen. |
![]() | Netzwerk. Gibt Ihnen Zugriff auf FTP-Server sowie auf Mandrake- und KDE-spezifische Web-Seiten (natürlich können Sie hier Einträge hinzufügen oder löschen). |
![]() | Wurzelverzeichnis. Von hier aus haben Sie Zugriff auf das gesamte Dateisystem Ihres Rechners. Normalerweise sind Sie nicht berechtigt, Dateien außerhalb Ihres persönlichen Verzeichnisses zu manipulieren; nur der Systemadministrator (root) kann das tun. |
![]() | Dienste. Von hier aus erreichen Sie den Audio-CD-Browser, die Geräte, Schriften, den LAN-Browser und den Drucksystem-Browser. |
Dateien kopieren. Stellen Sie sich vor, Sie möchten die Datei test.png in das Verzeichnis Documents kopieren. Mit Konqueror wählen Sie -> im Menü (oder drücken Strg-Umschalt-L) oder -> (Strg-Umschalt-T). Ihr Fenster wird dupliziert und Sie können leicht die Datei test.png mit der Maus in das Documents-Verzeichnis ziehen. Wenn Sie nun die Maustaste loslassen, erscheint eine Abfrage, ob Sie die Datei verschieben, kopieren oder verlinken wollen.
Dateien verschieben. Das gleiche Prinzip gilt beim Verschieben von Dateien. Im Gegensatz zum Kopieren wählen Sie hier Hierher verschieben aus dem Kontextmenü, wenn Sie die Maustaste loslassen.
Verknüpfungen zu Dateien erstellen. Das Erstellen von Verknüpfungen zu Dateien gibt Ihnen die Möglichkeit, auf ein und dieselbe Datei von verschiedenen Verzeichnissen aus zuzugreifen. Stellen wir uns vor, dass eine Ihrer Dateien im Verzeichnis /home/franz/Music/Artists/FavoriteArtist/ liegt und Sie möchten schnell darauf zugreifen können. Eine Verknüpfung ist hier die beste Lösung. Es ist das Gleiche, als ob man ein Tatstaturkürzel erstellt. Gehen Sie folgendermaßen vor: Im Konqueror ziehen Sie die Datei einfach mit der rechten Maustaste in das Zielverzeichnis und wählen in der erscheinenden Abfrage Verknüpfung hier erstellen.
Dateien löschen. Auch hier gibt es verschiedene Wege. Als Erstes sei gesagt, dass es „sichere“ und „unsichere“ Methoden gibt. Die sichere Lösung würde sein, die Datei in den Mülleimer zu schieben, während die unsichere darin besteht, die Datei direkt zu löschen. Zum sicheren Löschen markieren sie eine Datei und drücken auf Entf. Zum Wiederherstellen öffnen Sie den Mülleimer und schieben die Datei wieder an ihren ursprünglichen Platz zurück. Um sie wirklich zu löschen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Mülleimer und wählen Mülleimer leeren im Kontextmenü.
Wenn Sie sich des öfteren Verzeichnisse ansehen, in denen HTML-Dateien liegen, zum Beispiel die Dokumentation Ihrer Mandrake-Distribution, finden Sie meistens auch eine Datei namens index.html.
Nehmen wir einfach /usr/share/doc/HTML/ als ein Beispiel. Klicken Sie auf die Datei index.html und Konqueror zeigt Ihnen den Inhalt der Datei. Sie können damit leicht durch die Dokumentation navigieren als wären Sie im Web.
Im Web zu surfen ist mit Konqueror so einfach wie mit einem „richtigen“ Web-Browser (siehe auch: Kapitel 8, Internet-Surfen mit Mozilla). Geben Sie einfach die URL der gewünschten Webseite oben in dem Feld Adresse ein und surfen Sie wie gewohnt.
Zusammenfassung
Diese Funktion erlaubt es Ihnen, Dokumente mit anderen Benutzern im lokalen Netz zu teilen und auf freigegebene Dokumente von anderen Benutzern zuzugreifen. Sie erlaubt auch Systemadministratoren, gemeinsame Verzeichnisse zu erstellen, in denen jeder Benutzer Dateien hinzufügen und bearbeiten kann.
Wenn im Mandrakelinux Control Center Partitionen teilen aktiviert ist, (siehe „Local Disc Sharing: Anwendern die gemeinsame Benutzung von Verzeichnissen erlauben“) können Sie im Konqueror mit der rechten Maustaste auf ein Verzeichnis klicken und in dem erscheinenden Menü wählen. Dies erlaubt Ihnen, beliebig viele Verzeichnisse mittels NFS [8] oder Samba [9] im Netzwerk gemeinsam zu nutzen.
![]() | Anmerkung |
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Zur richtigen Nutzung dieser Funktionalität muss das Paket lisa installiert sein. Falls nötig, installieren Sie es und starten danach den Systemdienst lisa. |
Sie können alle freigegebenen Dateien im Netzwerk bearbeiten, indem Sie den LAN-Browser Abschnitt in der Seitenleiste auswählen. Alle Rechner im Netzwerk, die Dateien freigegeben haben, erscheinen als Verzeichnisse in diesem Abschnitt. Unterhalb des Rechnernamens erscheint für jedes von diesem Rechner unterstützte Protokoll ein Ordner. Das können folgende sein:
Dieses Protokol basiert auf ssh. Jeder Rechner im lokalen Netzwerk, der einen ssh-Server laufen hat, wird Ihnen eine Verbindung erlauben (Voraussetzung: korrekte Authentifizierung) und Ihnen das Durchsuchen der für Sie freigegebenen Verzeichnisse ermöglichen.
In diesem Ordner erscheinen freigegebene Dateien/Verzeichnisse von UNIX® Rechnern (siehe „Importieren externer NFS-Verzeichnisse“).
In diesem Ordner werden freigegebene Dateien/Verzeichnisse von Windows® oder von mit Samba ausgerüsteten Rechnern angezeigt (siehe „Einhängen entfernter SMB-Verzeichnisse“).
[8] NFS (Network File System, deutsch: Netzwerk-Dateisystem) erlaubt es, Dateien in einem Netzwerk zu teilen, importieren oder exportieren. Während die Einrichtung von NFS leichter ist als die von Samba, kann es nur mit UNIX®-basierten Systemen (wie GNU/Linux) verwendet werden. Da NFS ein unsicheres Protokoll ist, sollte es nur in sicheren lokalen Umgebungen benutzt werden.
[9] SMB ist ein Protokoll, mit dem PCs Resourcen (wie Dateien oder Drucker) teilen. Die Betriebssysteme Windows®, GNU/Linux (via Samba) und OS/2 sowie weitere Systeme, unterstützen das SMB-Protokoll. Es kann als Alternative zu Netware und NFS angesehen werden.