Zusammenfassung
Eine Festplatte ist physikalisch unterteilt in Sektoren, von denen eine definierte Menge wiederum eine Partition bilden. Vereinfacht gesagt, können Sie beliebig viele Partitionen einrichten, bis zu 67 (3 primäre Partitionen und eine sekundäre Partition, die bis zu 64 logische Partitionen enthalten kann). Jede davon wird als separate „Festplatte“ behandelt.
Wiederum vereinfacht kann man eine Festplatte als eine Sammlung von Sektoren verstehen, die die kleinste Einheit einer Festplatte bilden. Die typische Größe eines Sektors ist 512 Bytes. Die Sektoren einer Festplatte mit „n“ Sektoren werden von „0“ bis „n-1“ durchnummeriert.
Die Verwendung mehrerer Partitionen entspricht der Einteilung Ihrer physikalischen Festplatte in viele virtuelle Festplatten und bietet mehrere Vorteile:
Verschiedene Betriebssysteme benutzen auch verschiedene Festplattenstrukturen (genannt Dateisysteme): so ist es auch bei Windows® und GNU/Linux. Mehrere verschiedene Partitionen auf einer Festplatte erlauben also den Betrieb von mehreren verschiedenen Betriebssystemen auf der gleichen Festplatte.
Aus Performancegründen kann ein einzelnes Betriebssystem den Betrieb von verschiedenen Dateisystemen für jeweils verschiedene Aufgaben bevorzugen. Ein treffendes Beispiel dafür ist GNU/Linux, das zumindest eine zweite Partition mit der Bezeichnung swap benötigt. Diese wird von der Speicherverwaltung als virtueller Speicher genutzt.
Auch wenn all Ihre Partitionen das gleiche Dateisystem verwenden, kann es doch empfehlenswert sein, die verschiedenen Teile des Betriebssystems auf verschiedene Partitionen zu verteilen. Eine simple Einteilung wäre beispielsweise die Trennung von persönlichen Daten und Programmen in zwei Partitionen. Das wäre bei einer Aktualisierung des Systems von Vorteil, da man dabei nur die Partition mit den Programmen neu installieren müsste und die persönlichen Daten erhalten blieben.
Da physikalische Fehler auf Festplatten typischerweise in benachbarten Sektoren auftreten und nicht über die ganze Platte verteilt sind, ist eine Verteilung der Daten auf mehrere Partitionen von Vorteil. Es begrenzt den Datenverlust falls Ihre Festplatte einen physikalischen Schaden erleidet.
Normalerweise gibt der Partitionstyp schon das Dateisystem vor, das benutzt wird. Jedes Betriebssystem ist in der Lage mit einer Menge an Dateisystemen umzugehen, jedoch nicht mit allen existierenden Varianten. Weitere Informationen dazu, welche Typen GNU/Linux kennt, finden Sie in den Kapiteln Kapitel 8, Dateisysteme und Einhängpunkte und Kapitel 9, GNU/Linux Dateisysteme.
Diese Aufteilung gibt nur zwei verschiedene Partitionen vor: eine für die Auslagerung (swap), die andere für die Daten[2].
Trennen Sie Daten von Programmen. Normalerweise definiert man eine dritte Partition, als Verzeichnisbaumwurzel (manchmal auch als „Root“-Partition bezeichnet: /). Darin sind die Programme enthalten, die zum Start und zur Verwaltung des Systems benötigt werden.
Also definieren wir nun vier Partitionen:
Eine swap Partition, deren Größe ungefähr dem doppelten physikalisch vorhandenen RAM entspricht.
Die wichtigste Partition. Sie enthält nicht nur die für das System notwendigen Daten und Programme sondern dient auch als Einhängpunkt für andere Partitionen (siehe Kapitel 8, Dateisysteme und Einhängpunkte).
Der Platzbedarf der Verzeichnisbaumwurzel ist sehr gering, 400MB sollten im Allgemeinen genügen. Wenn Sie allerdings kommerzielle Programme installieren wollen, die meist unterhalb /opt angesiedelt werden, sollte die Rootpartition entsprechend größer ausfallen. Alternativ können Sie natürlich auch eine separate Partition für /opt einrichten.
Die meisten Programme installieren ihre Programm- und Datendateien hauptsächlich innerhalb /usr. Wenn Sie für diese Hierarchie eine separate Partition anlegen, haben Sie es wesentlich leichter, all diese Programme und Daten für andere Rechner des Netzwerkes freizugeben.
Die empfohlene Größe hängt von der Anzahl und dem Platzbedarf der zu installierenden Programme ab und kann von 100MB bei einer Minimal-Installation bis zu mehreren GB für eine Vollinstallation reichen. Ein guter Kompromiss ist (je nach Plattengröße) zwei bis drei GB.
Dieser Ordner enthält die persönlichen Verzeichnisse aller auf diesem Rechner angelegten Benutzerkonten. Die Größe variiert natürlich, abhängig von der Anzahl der Benutzer (und Dienste) und deren Bedürfnissen.
Es ist natürlich auch möglich, keine separate Partition für /usr einzurichten: dann ist /usr nur ein weiteres Unterverzeichnis innerhalb der Wurzel (/). In dem Fall muss deren Größe natürlich entsprechend angepasst werden.
Schließlich können Sie sich auch auf die Einrichtung von swap und der Verzeichnisbaumwurzel (/) beschränken wenn Sie sich noch nicht über die weitere Nutzung Ihres Rechners klar sind. In diesem Fall liegen dann sowohl Ihr /home-Verzeichnis als auch die Verzeichnisse /usr und /var in ihrer Wurzel-Partition.
Bei der Einrichtung Ihres Rechners für einen bestimmten Zweck – etwa als Webserver oder Firewall – sind die Voraussetzungen natürlich andere als für einen Standard-Arbeitsplatzrechner. So wird etwa ein FTP-Server normalerweise eine große separate Partition für /var/ftp benötigen während das Verzeichnis /usr verhältnisweise klein sein wird. Sie sollten also in jedem Fall sorgfältig über die voraussichtliche Nutzung und den entsprechenden Platzbedarf nachdenken bevor Sie den Installationsprozess starten.