The K Desktop Environment
 

Kanalbündelung

Hier gibts die FAQ online zum lesen
 

auf ftp://ftp.isdn4linux.de kann man sich die komplette FAQ runterladen
 
 



19.6 2channel_mpppconfig: Wie richte ich MPPP ein?

Zuerst definierst Du ein (normales) Interface für ipppd (i.a. 'isdnctrl addif ippp0', usw.). Dieses Interface wird als Master Interface benutzt. Anschließend musst Du für jeden zusätzlichen Kanal ein Slave Device einrichten (z.B.: 'isdnctrl addslave ippp0 <slave_interface>', mehr Details im I4L Manual). Die Aktivierung der Kanalbündelung erfolgt durch die Option '+mp' beim Aufruf des ipppd un durch die Bindung beider Devices an ipppd. Achte darauf, daß die Namen beider Devices mit "ippp" beginnen müssen.

Zum Gebrauch der Kanalbündlung musst Du zuerst das 'Master Device' aktivieren. Anschließend werden die Slave Channels hinzugefügt:
 

isdnctrl addlink device

 Sie werden mit dem Befehl:
 

isdnctrl removelink ippp0

 wieder deaktiviert. Dies ist anders als bei den anderen encapsulations von ISDN4LINUX! Meldet addlink einen Fehler -2 so sind keine Slave Devices eingerichtet. Der Fehler -5 bedeutet, daß ippp0 nicht verbunden ist. Beachte auch, daß das Slave Device dazu im Wählmodus auto sein muss. Zur manuellen Steuerung benutzt Du
 

isdnctrl dial slave

 und
 

isdnctrl hangup slave
 
 

Bei syncPPP gibt es keine automatische Aktivierung der Slave Devices. Sie müssen manuell hinzugefügt und wieder entfernt werden. Es gibt dafür jedoch das Programm ibod ( http://www.compound.se/ibod.html).

Ein Beispielscript findest Du in der Datei etc/rc.isdn.syncppp.MPPP im isdn4k-utils Paket (leider nicht in allen I4L-Versionen).

Denke daran, daß Dein Provider den Gebrauch dieser Features erlauben muss. Es kann auch vorkommen, daß die Menge der gleichzeitig geöffneten Kanäle limitiert ist und bei Überschreitung dieses Limits alle Verbindungen abgebrochen werden.
 
 

 19.7 2channel_mpppgoodbad: Was sind die Vor- und Nachteile von MPPP?

Ein Nachteil ist es, daß der Slave Channel 'manuell' aktiviert werden muss. ipppd kann den Slave Channel nicht nach Bedarf an- und abschalten. Die normalen automatischen Funktionen des ipppd sind entweder unzuverlässig (automatisches Auflegen) oder funktionieren überhaupt nicht (automatisches Hinauswählen). Das gilt jedoch nicht für die anderen encapsulations. Die Transferraten sind sehr gut (ca. 30 KB/s mit 4 Kanälen).


Unter Suse

 Wie geht Kanalbündelung (MPPP) über syncPPP?

Konfiguration

 Beispiel: Auf dem Device ippp0 ist eine laufende syncPPP- Verbindung konfiguriert. Diese soll jetzt erweitert werden, so daß bei Bedarf ein 2. Kanal dazugeschaltet werden kann.

Prüfen Sie, welche Devices für syncPPP schon benutzt werden, wir wählen als Slave ippp1 (darf nicht schon benutzt werden).
In /etc/rc.config suchen wir nach der Konfiguration für das Device ippp0
Bsp: NETDEV_1="ippp0", hier ist die Extension (_1) wichtig.
 Ändern Sie in /etc/rc.config.d/i4l_sp_option.rc.config den Wert für I4L_SLAVE_x (ab SuSE Linux 6.4: /etc/rc.config.d/i4l.rc.config) (für x setzen Sie die Ziffer entsprechend des NETDEV_x)
        I4L_SLAVE_x="ippp1"
 
In /etc/ppp/options.ippp0 erweitern Sie:
# The device(s)
# for more than one device try:
# /dev/ippp0 /dev/ippp1 ...
/dev/ippp0
 zu:
# The device(s)
# for more than one device try:
# /dev/ippp0 /dev/ippp1 ...
/dev/ippp0 /dev/ippp1

+mp

 Starten Sie den ipppd neu, z.B. durch ein Reboot oder durch:
init 1
 init 5 bzw. init 3  Erklärung: Es wird ein Pseudo-Device angelegt (ippp1), welches nur im i4l-Subsystem bzw. ipppd bekannt ist, aus Sicht des Netzwerkes ist es nicht vorhanden. Die notwendigen isdnctrl-Befehle werden durch das Script i4l (s.u.) automatisch angelegt, wenn die Variable I4L_SLAVE wie oben gesetzt wird.
 
 

Benutzung:

 Zunächst muß das Slave-Device in den dialmode auto gebracht werden (Siehe auch unten):
Das geschieht seit SuSE Linux 6.4 automatisch.
isdnctrl dialmode ippp1 auto

Mit den folgenden Programmen kann der 2. Kanal manuell hoch- und runtergefahren werden:

 starten: isdnctrl addlink ippp0
stoppen: isdnctrl removelink ippp0
Es gibt Tools xibod und ibod, die bei Last automatisch den 2. Kanal dazuschalten und auch wieder wegnehmen (ungetestet).
 xibod ist auf der Distribution in der Serie n enthalten.

Siehe: http://www.compound.se/ibod.html.
 
 

Probleme:

Bis einschließlich SuSE Linux 6.3 wird der dialmode für das Slave Device nicht auf auto gestellt und es muß mit isdnctrl dial ipppX gewählt werden.
 Das können Sie ändern, indem Sie in der Datei /sbin/init.d/i4l folgende Änderung durchführen:
 Suchen Sie die Zeile:
         $SBIN/isdnctrl chargehup $I4L_SLAVE $I4L_CHARGEHUP
 und fügen Sie danach folgende Zeile ein:
         $SBIN/isdnctrl dialmode $I4L_SLAVE auto
 Damit wird ab dem nächsten Start des ISDN-Systems automatisch gewählt, wenn Sie den zweiten Kanal mit
isdnctrl addlink ippp0 dazuschalten.